Ausflug in die Vulkaneifel - Juli 2010

Die jährliche Exkursion

Eingang zur Teufelsschlucht
Eingang zur Teufelsschlucht

NABU–Ausflug 01. bis 04.07.2010 Eifel – Wir starteten früh um 8 Uhr mit drei Autos Richtung Eifel. Unser erstes Ziel war die Jugendherberge in Bollendorf. Dieses liegt nord­westlich von Trier, nahe Luxemburg.

 

Den ersten Tag hatten wir uns überwiegend der Geologie ver­schrieben. Wir be­suchten die Teu­felsschlucht bei Irrel. In einer abenteuerlichen Felsenlandschaft, mitten im Wald, bietet die Naturer­kundungsstation Teufelsschlucht vielfältige Möglichkeiten, Natur, Landschaft und Geschichte der Region zu erleben. Zusätzlich zu vielen heimischen Singvögeln sahen wir Dompfaff, Mönchsgras­mücke, Gebirgsstelze und größere Bestände des Charakterbaumes dieser Gegend, der Stechpalme (Ilex aquifolium). Auch isolierte Bestände der Esskastanie (Castanea sativa) waren vor Ort. Die Schlucht selbst ist bis zu 28 Meter tief und teilweise unter 1 Meter schmal! Sie besteht aus Luxembourger Sandstein und hat viele offen sichtbare Fossilien zu zeigen. Im abschließenden Gang durch den Erdzeitenpark werden alle Gesteine dieser Gegend im wahrsten Sinne begehbar gemacht.

Prachtlibelle
Prachtlibelle

Den zweiten Tag nutzten wir zum Besuch eines Wasserlehrpfades, der uns aller­dings durch die Anwesenheit eines dort heimischen Insektes ziemlich vergrämt wurde. Tabanus Bromius, die gemeine Viehbremse, hat dort ihrem Namen viel Ehre gemacht und unsere Wanderung sehr beschleunigt. Anschließend besuchten wir die verlandete Prümschleife bei Echtershausen. Die Orchideen waren zwar fast alle verblüht, aber Mädesüß, Pinselkäfer, Mistkäfer, Schillerfalter und Prachtlibellen machten auch diese Wanderung interessant. Auch waren Rauchschwalben, Mehl­schwalben und Mauersegler vor Ort. Den Abschluss diesen Tages waren die Irreler Wasserfälle. Diese Stromschnellen sind durch riesige Sandsteinblöcke gebildet und inklusive dem umgebenden Wald sehr naturbelassen.

Basilika in Echternach
Basilika in Echternach

Aber auch kulturell hatte die Exkursion ein Highlight zu bieten: Die Echternacher Basilika, ein frühmittelalterlicher Sakralbau. Das Hauptschiff besticht durch seine romanische Einfachheit. Bemerkenswert ist der "Echternacher Stützenwechsel" mit großen Bögen, die auf Pfeilern ruhen und dazwischen kleinen Bögen auf einer Säule. Die fünfschiffige Basilika stammt aus karolingischer Zeit um das Jahr 800. Das Grabmonument aus Carraramarmor umschließt den Sarg des Heiligen Willibrord.

Distelfalter, Vanessa Cardui
Distelfalter, Vanessa Cardui

Am dritten Tag besuchten wir das Bagger­weihergebiet Remerschen (Mosel, Luxem­burg). Dort brüten Rohrdommel, Zwerg­dommel, Drosselrohrsänger. Kormo­rane, Schwäne, Enten, Gänse waren dort leicht zu beobachten. Die Rundwege sind hervorragend ausgeschildert und mit vielen Aussichtstürmen und Holzbohlenwander­wegen zu den interessantesten Stellen ein Erlebnis erster Güte. Bei ca 35 Grad Celsius waren wir aber alle über eine Ab­kühlung und ein Eis sehr dankbar.

Kleiner Kohlweißling, Pieris Rapae, sitzend auf einem Weidenröschen
Kleiner Kohlweißling, Pieris Rapae, sitzend auf einem Weidenröschen

Am Tag der Abreise besuchten wir noch die Our, ein Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg. Hier kommt die gekielte Smaragdlibelle vor (einzige Population in ganz Deutschland). Auch die kleine Zangen­libelle ist vor Ort. Uns begeisterten auch gut sichtbare Flusskrebse im Uferbereich, viele Prachtlibellen und die Wasserpflanzen an unserem Pfad. Ein krönender Abschluß dieses Tages war der Forellenhof in der Bescheider Mühle.

 

Auch botanisch war die Exkursion bemerkenswert. Neben Aronstab und Tollkirsche haben wir Igelkolben und Schwanenblume gesehen.

 

Ein gelungener Ausflug und trotz des späten Termins sehr lehrreich.

 

Lothar Schaumberger und Karin Zang