Fledermäuse auf der Jagd beobachtet

NABU-Batnight 2011 in Oppenheim begeistert jung und alt

Schon zum 14. mal beteiligte sich der NABU Oppenheim und Umgebung am 27. August 2011 an der European Bat-Night. Bei dieser Veran­staltung bieten Fleder­maus­schützer europaweit am letzten Augustwochenende Exkursionen und Vorträge zu den geheimnis­vollen Nacht­jägern an. Wie in den Jahren zuvor war das Exkursionsziel der Michelröder See in Ludwigshöhe, der sich auch diesmal wieder als guter Beobachtungsplatz für viele verschiedene Fledermaus-Arten herausstellte. Da die Exkursion besonders für Kinder ausgerichtet ist, war die Zahl der jungen Teilnehmer wieder sehr groß.

 

Zu Beginn erklärten die Exkursionsleiter, Marianne Bopp und Dr. Jürgen Fuchs den gebannt lauschenden Zuhörern die biologischen Besonderheiten der fliegenden Säugetiere. „Unter den Kindern gibt es erfreulich viele Fledermausexperten. Die von uns gestellten Fragen wurden mit großem Sachwissen beantwortet“, berichtet Dr. Fuchs beeindruckt.“


Die ersten Rufe, die aus den mitgebrachten Fledermausdetektoren zu hören waren, stammten vom Großen Abendsegler. „Dieser ruft mit einer für Fledermäuse ungewöhnlich niedrigen Frequenz. Junge Menschen können die Rufe einer der größten einheimischen Fledermäuse sogar ohne elektronische Hilfsmittel wahrnehmen“ erklärt Marianne Bopp. Etwas später stellten sich auch Zwergfledermäuse ein, die in Rheinhessen noch vergleichsweise häufig vorkommen. Insgesamt war das Fledermaus-Aufkommen bis dahin jedoch geringer als in den Vorjahren. Dies änderte sich aber, als auch die spät ausfliegenden Wasserfledermäuse eintrafen. Für die Exkursionsteilnehmer gut sichtbar jagten sie in großer Anzahl direkt über der Wasseroberfläche. Mit den Detektoren versuchten die Kinder begeistert, die fliegenden Säuger zu orten und möglichst viele Arten zu bestimmen, so wie es die Exkursionsleiter erklärt hatten.

 

Dr. Jürgen Fuchs und Marianne Bopp äußerten sich beeindruckt über das große Interesse der Kinder an den Fledermäusen: „Das lässt hoffen, dass die stark gefährdeten Tiere auch in Zukunft die dringend notwendige Akzeptanz erhalten werden.“

Marianne Bopp und Rainer Michalski

 

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Texel im April und Mai 2011

Die jährliche Exkursion

Die westlichste der westfriesischen Inseln in den Niederlanden ist unter Vogelkundlern als bestes Terrain bekannt. Deshalb brachen elf Vogelgucker auf, um sich die Insel und ihre gefiederten Freunde einmal etwas näher anzuschauen.

 

Vier Tage dauerte die Expedition. An jedem Tag – außer dem Abreisetag – hatten wir in einem anderen Gebiet auf dem, mit fast 170 km² nicht gerade mickrigen, Eiland eine geführte Exkursion. Die kompetenten, teilweise ehrenamtlichen, Naturschützer zeigten uns so allerlei Getier und Pflanzen, sprachen über den Naturschutz in den Niederlanden im Allgemeinen und auf Texel im Besonderen. Aber natürlich galt unsere Hauptaufmerksamkeit immer einer Tiergruppe: den Vögeln.

Viele Gebiete auf Texel unterliegen einem Betretungsverbot. Die einzige Möglichkeit auch diese Stellen zu sehen, ist eine geführte Tour. Die Nationalparkverwaltung lässt nämlich ein gewisses Kontingent an geführten Gruppen auch diese Areale betreten. Die Führer sind natürlich allesamt geschult und müssen ihre Wanderung dann auch bei der Verwaltung anmelden. Dass man mit dieser Genehmigung dann allerdings auch nicht kreuz und quer durch die Wiesen laufen sollte, so wie das bei einer unserer Touren der Führer tat, sollte eigentlich klar sein. Dies war aber das einzig etwas unerfreuliche Ereignis während unseres Aufenthaltes auf der Insel. Das Wetter spielte prima mit und so konnten wir viele viele Vögel beobachten. Vor allem die Arten, die bei uns im Binnenland nicht so häufig anzutreffen sind, sorgten für Begeisterung. Ob Seeschwalben, Möwen, Enten oder Limikolen (Watvögel): zahlreiche Piepmätze bekamen wir vor unsere Linsen. Das Foto zeigt eine Pfuhlschnepfe bei der Futtersuche.

Und obwohl die Ansprüche der Teilnehmenden alle etwas unterschiedlich waren, kamen alle auf ihre Kosten. Manch einer setzte sich am Nachmittag oder Abend auch mal von der Gruppe ab, um gemütlich etwas alleine zu machen. Aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

 

Insgesamt sahen wir 100 verschiedene Vogelarten auf Texel (das „Projekt 100“ war erfolgreich!). Aber erst das gemeinsame Pfannkuchenessen, die geführten Wanderungen in der Gruppe und einfach das Miteinander mit Gleichgesinnten, ob beim Vögelgucken oder einfach nur beim Frühstück machten diese Texel-Fahrt für alle zu einem wunderbaren Erlebnis.

 

Statt einer kompletten Liste, hier mal nur die Limikolen:

Kiebitz

Goldregenpfeifer  

Kiebitzregenpfeifer    

Sandregenpfeifer  

Flussregenpfeifer  

Wermutregenpfeifer    

Austernfischer  

Säbelschnäbler  

Waldschnepfe  

Uferschnepfe  

Pfuhlschnepfe  

Regenbrachvogel  

Großer Brachvogel  

Dunkler Wasserläufer    

Rotschenkel  

Grünschenkel  

Flussuferläufer  

Steinwälzer  

Knutt

Sichelstrandläufer    

Alpenstrandläufer  

Kampfläufer

Teilnehmerinnen der Exkursion waren: Adriana Abbel, Heinz Abbel, Sven Trautmann, Olaf Strub, Karin Zang Jutta Wostbrock, Gabi Krohne, Martin Krohne, Wolfgang Müller, Waltraud McLellan und Everett McLellan.

Olaf Strub