Text / Fotos: Wolfgang Düring, mit Ergänzungen durch Jochen Eidel
Der Mauerfuchs wurde zum Falter des Monats September 2024 gewählt.
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen schönen Falter zum Schmetterling des Monats September 2024, um auf die flüchtige Schönheit und die damit einhergehende Gefährdung von Schmetterlingen ganz allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Mauerfuchs kann überall in Rheinland-Pfalz angetroffen werden. Er kommt somit auch in Rheinhessen vor, und wurde immer wieder auch im näheren Umkreis von Oppenheim (den “Berggemeinden“) an geeigneten Stellen beobachtet.
Er bewohnt vorzugsweise trockene und warme Standorte, wie sonnenexponierte Hänge, Fels- und Sandgebiete. Der Mauerfuchs ist auch auf sonnigen Wegen und vor und auf Mauern in urbanen Gebieten zu beobachten. Er überwintert als Raupe und bringt 2, manchmal 3 oder sogar 4 Generationen pro Jahr hervor. Er erscheint ab Anfang Mai, und einzelne Falter können noch im Oktober beobachtet werden.
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Der Mauerfuchs gehört zur Familie der Augenfalter. Der Falter ist auf der Oberseite braunorange mit einem charakteristischen, dunkelbraunen Linienmuster. Auf den Flügelspitzen der Vorderflügel befindet sich je ein weiß gekerntes Auge. An den Rändern der Hinterflügel sind in zwei Zellen weitere deutliche weiß gekernte Augen zu erkennen, in den anderen Zellen sind diese zu Punkten verkleinert. Bei den Männchen befinden sich zusätzlich ausgeprägte dunkelbraune Bänder aus Duftschuppen auf der Vorderflügeloberseite.
Abbildung 1: Männchen des Mauerfuchses in Bingen-Dromersheim am 7.7.2003
Die Unterseite der Vorderflügel ist ähnlich der Oberseite aber wesentlich heller gemustert. Charakteristisch sind hier die vier Querlinien. Die Unterseite der Hinterflügel ist dagegen braungrau meliert, mit einem hellbraun umrandeten und weiß gekernten Auge am Außenrand jeder einzelnen Zelle.
Abbildung 2: Paar des Mauerfuchses am 23.7.2004 in Bingen-Dromersheim
Die Unterseite der Flügel ist bei Männchen und Weibchen in gleicher Weise gemustert.
Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Die Flügeloberseiten besitzen, im Vergleich zu den Männchen, eine etwas hellere Grundfarbe.
Abbildung 3: Weibchen des Mauerfuchses saugend auf Hahnenfuß am 28.5.2014 bei Neupfalz im Soonwald
Abbildung 4: Mauerfuchs-Pärchen am 24. 9. 2023 nördlich von Uelversheim
Raupen
Die Eiablage erfolgt einzeln an meist trockene Gräser in Offenlandbiotopen, vorzugsweise an steinigen Formationen (u. a. Steinbrüche, Weinberge) und geschützt vor Regen. Die gut getarnten Raupen fressen zunächst tagsüber, in späteren Stadien sind sie eher nachtaktiv. Nahrungspflanzen sind Gräser wie Schafschwingel, Fiederzwenke, Aufrechter Trespe u. v. a. Im Spätherbst und Winter frisst die Raupe bei Plusgraden langsam weiter; sie geht nicht in Diapause (Lepiforum).
Abbildung 5: Raupe des Mauerfuchses
Verbreitung und Schutz
Der Mauerfuchs ist in Rheinland-Pfalz noch nicht gefährdet. Seit der Jahrtausendwende ist in vielen Naturräumen sogar eine Zunahme der Populationen zu beobachten.
Im Gartenbereich ist er ein mitunter nicht selten anzutreffender Gast, wenn ihm eine sonnig stehende Mauer mit davor lückig stehendem Gras im Basisbereich zur Verfügung steht. Zum Schutz der Art sollte das Mähen des Grases vor der Mauer nur einmal im Jahr erfolgen, und dann jeweils nur in Teilbereichen.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3704
Hochauflösende Bilder sind hier abrufbar:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Neue Poster: Tagfalter, Eier, Raupen:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/downloads/
Alle Informationen unter:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/
Text und Fotos: Wolfgang Düring
(Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel)
Der Schmetterling des Monats August 2024 in Rheinland-Pfalz ist der Große Feuerfalter.
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten den Großen Feuerfalter zum Schmetterling des Monats August, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) gehört als Feuerfalter zur großen Familie der Bläulinge. Er hat als Raupe überwintert, im Juni schlüpft die erste Generation der Falter und jetzt im August fliegt bereits die zweite Generation. Die Falter sind nur regional von aufmerksamen Naturbeobachtern auf Feuchtwiesen entlang von Bächen oder Flüssen zu beobachten. Die Falter bevorzugen eher wärmere und etwas feuchtere Lebensräume und breiten sich unter günstigen Bedingungen entlang der Flussläufe aus.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Große Feuerfalter kommt in Rheinland-Pfalz nur regional vor. Hauptverbreitungsgebiet sind die Pfalz und hier vor allem die Nördliche Oberrheinebene, sowie die Mosel-Saar-Region um Trier. In Mainz-Bingen, Rheinhessen, im Binger Wald, sowie im Soonwald kommt die Art nicht vor. Die Falter befinden sich aber jahrweise in Ausbreitung, so wurde die Art 2021 und 2022 bereits im Donnersbergkreis beobachtet.
Der Große Feuerfalter ist ein Bewohner des feuchten Offenlandes, insbesondere von Auen entlang von Flussläufen großer Flüsse.
Die Art überwintert als Jungraupe und lebt in zwei Generationen pro Jahr. Die Frühjahrsfalter schlüpfen ab Mitte Mai. Die Falter der Sommergeneration fliegen bis Ende August.
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Der Große Feuerfalter gehört zur Familie der Bläulinge. Die Flügelspannweite variiert von 2,7 bis 4,0 cm. Die Tiere der Frühjahrsgeneration sind oft deutlich größer als diejenigen der Sommergeneration.
Die Flügeloberseiten der Männchen leuchten rot-orange und haben jeweils einen kleinen schwarzen Fleck in der Flügelmitte der Vorderflügel.
Abbildung 1: Männchen des Großen Feuerfalters auf Brombeere als Sitzwarte am 22.5.2015 bei Zweibrücken
Abbildung 2: Weibchen des Großen Feuerfalters auf einem Grashalm am 24.7.2022 bei Erpolzheim (Pfalz)
Die Flügeloberseiten der Weibchen zeigen eine hellbraune Grundfarbe. Das Muster aus einem Band mit dunklen Punkten auf den Vorderflügeln und bis auf den Rand dunklen Hinterflügeln, ähnelt dem Aussehen des Kleinen Feuerfalters. Die Vorderflügelränder sind breit und ebenfalls dunkel.
Die Flügelunterseiten des Großen Feuerfalters sind bei beiden Geschlechtern sehr ähnlich.
Die Unterseite der Vorderflügel ist orange mit einem schwarzen Punktmuster. Die Unterseiten der Hinterflügel sind grau und zeigen ebenfalls ein Muster aus kleinen schwarzen Punkten. Am Rand der Hinterflügelunterseiten befindet sich ein arttypisches oranges Band.
Abbildung 3: Weibchen des Großen Feuerfalters bei Herxheim (Pfalz) am 24.8.2022 auf Flohkraut
Raupen
Die Raupen werden ca. 21 Millimeter lang. Sie haben eine grüne Färbung und zahlreiche, sehr feine weiße Punkte am ganzen Körper verteilt. Sie haben auch eine sehr schwache, dunkle Rückenlinie und nur schwer erkennbare, schräge Striche auf den Seiten.
Als Futterpflanzen werden Ampfer-Arten (insbes. Teich-Ampfer) bevorzugt.
Abbildung 4: L5-Raupe des Großen Feuerfalters (April 2023)
Verbreitung und Schutz
Die Populationen des Großen Feuerfalters sind in den letzten Jahrzehnten nahezu überall in Europa zurückgegangen. Im Südwesten und Südosten Deutschlands ist die wanderfreudige Art jedoch anscheinend wieder in Ausbreitung begriffen.
Dennoch: der Große Feuerfalter ist als FFH-Art eingetragen und wird in der Roten Liste Deutschland als stark gefährdet (Kat. 2) eingestuft.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c13248
Text und Fotos: Wolfgang Düring
(Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel)
Der Schmetterling des Monats Juli 2024 ist gekürt…
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen - auf den “ersten Blick“ eher unscheinbaren - Falter zum Schmetterling des Monats Juli, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Der “Schornsteinfeger“ oder auch “Braune Waldvogel“ (Aphantopus hyperantus) gehört zu den Augenfaltern. Er hat als Raupe überwintert, seit Mitte Juni schlüpfen nun die Falter. Im Juli ist er mit ein wenig Glück auf Waldwiesen, an Waldrändern oder an breiten Waldwegen zu beobachten. Die Falter bevorzugen eher kühlere und etwas feuchtere Lebensräume, kommen aber auch in mäßig trockenen halboffenen Habitaten vor.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Schornsteinfeger kommt noch fast überall in Rheinland-Pfalz vor.
Der Falter nutzt sehr unterschiedliche Lebensräume, sowohl feuchte wie auch mäßig trockene. Fast immer handelt es sich um halboffene oder waldnahe Biotope.
Der Schornsteinfeger überwintert als junge Raupe (L3) und entwickelt sich im Frühjahr bis zur Puppe. Die Falter erscheinen ab Mitte Juni. Die Flugzeit endet Mitte August.
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Der Schornsteinfeger aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und der Unterfamilie der Augenfalter (Satyrinae) gehört mit einer Flügelspannweite von 3,5 - 4,2 cm noch zu den mittelgroßen Faltern.
Abbildung 1: Männchen des Schornsteinfegers bei Thranenweier (Hunsrück) am 24.6.2017.
Abbildung 2: Weibchen des Schornsteinfegers auf den Glashütter Wiesen im Soonwald – die Augenflecke sind deutlich erkennbar.
Die Flügeloberseite ist bei beiden Geschlechtern dunkelbraun. Beim Männchen sind die Augenflecken oft nur angedeutet oder fehlen komplett. Beim Weibchen sind sie deutlich erkennbar.
Abbildung 3: Frisch geschlüpfter Falter des Schornsteinfegers
Die Flügelunterseite ist heller braun gefärbt. Bei beiden Geschlechtern sind die weiß gekernten und gelb umrandeten schwarzen Augenflecke (3 auf dem Vorderflügel und 5 auf dem Hinterflügel) deutlich erkennbar.
Raupe
Die Nahrung der Raupen (s. o. “Kurzporträt und Verbreitung“) besteht vorwiegend aus verschiedenen Süß- und Sauergräsern.
Abbildung 4: L5-Raupe des Schornsteinfegers
Verbreitung und Schutz
Der Schornsteinfeger ist weder in der Roten Liste für RLP noch in der Roten Liste für Deutschland aufgeführt. Die Art ist in Rheinland-Pfalz zurzeit noch nicht akut gefährdet.
Der Falter kann durch einen selten oder gar nicht gemähten Grasstreifen vor einer Hecke im Halbschatten und mit einem guten Blütenangebot im Hochsommer (z. B. Dost) auch in den Garten gelockt werden.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c8734
Der Ulmen-Zipfelfalter wurde zum Schmetterling des Monats Juni 2024 gewählt.
Text und Fotos: Wolfgang Düring
Der Schmetterling des Monats Juni 2024 ist gekürt. Die Wahl fiel diesmal auf den Ulmen-Zipfelfalter.
Dieser sehr unscheinbare Falter aus der Familie der Bläulinge hat als Ei auf einem Ulmenzweig überwintert. Jetzt sind die frisch geschlüpften Falter von aufmerksamen Naturbeobachtern nur mit einer besonderen Portion Aufmerksamkeit im Kronenbereich von mindestens 2-3 m hohen Ulmen oder seltener an heißen Tagen in der Nähe von Ulmen auf weißen Blüten wie z. B. Liguster, Brombeere, Schafgarbe, Baldrian oder Wilder Möhre zu beobachten. Ein Fernglas oder Spektiv wie zur Vogelbeobachtung kann hilfreich sein, diesen versteckt lebenden, aber noch an vielen noch unbekannten Orten vorkommenden Falter zu entdecken…
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern u. a. des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders wählten diesen sehr unscheinbaren Falter zum Schmetterling des Monats Juni, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Ulmen-Zipfelfalter kann prinzipiell überall in Rheinland-Pfalz vorkommen. Es gibt fast überall einzelne Fundmeldungen. Im Kreis Mainz-Bingen kommt der Falter ebenso vor, wie in Rheinhessen, im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück.
Den Meldungen nach ist ein Schwerpunkt in RLP das Oberrheinische Tiefland.
Nach aktuellem Kenntnisstand können die Falter in sehr unterschiedlichen Biotopen vorkommen, einzig das Vorkommen von blühfähigen Ulmen ist zwingende Voraussetzung. Der Ulmen-Zipfelfalter überwintert als Ei und schlüpft schon sehr früh zum Ende des Winters. Die Falter erscheinen je nach Witterungsverlauf ab Ende Mai. Die Art lebt in einer Generation pro Jahr und ihre Flugzeit endet in höheren Lagen Mitte Juli.
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Falterbeschreibung
Der Ulmen-Zipfelfalter gehört wie alle Zipfelfalter zur Familie der Bläulinge. Die mittelgroßen Falter besitzen eine Flügelspannweite von 2,5 bis weniger als 3,5 cm. Die Flügelunterseiten sind braungrau. Eine charakteristische weiße Linie durchzieht beide Flügelunterseiten. Auf dem Hinterflügel bildet diese Linie ein W. Dieses charakteristische Kennzeichen hat zum Namen S. w-album geführt. Auf der Hinterflügelunterseite ist zusätzlich eine breite orange Binde zu sehen. Die Hinterflügel zeigen beim Männchen einen kurzen Zipfel, beim Weibchen ist er etwas länger ausgeprägt.
Abbildung 1: Frisch geschlüpftes Männchen des Ulmen-Zipfelfalters am 21.5.2024 (Zuchtfoto)
Die Flügeloberseite ist faktisch nie zu sehen. Sie ist einfarbig braungrau gefärbt.
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Ulmen-Zipfelfalter ist auf der Roten Liste in RLP als „Stark gefährdet“ eingestuft. In der Roten Liste für Deutschland ist er dagegen nur als „Gefährdet“ eingestuft.
Aufgrund des Ulmensterbens in Deutschland hat die Art erheblich an geeigneten Bäumen für ihre erfolgreiche Raupen-Entwicklung verloren. Durch gezielte Anpflanzung von Ulmen in den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation aber etwas verbessert. Nach neueren Erkenntnissen kann schon eine mindestens 2-3 m hohe blühfähige Ulme für die Bedürfnisse der Art als Lebensraum genügen.
Falls im eigenen Garten genügend Platz zur Verfügung steht, kann man durch das Anpflanzen einer Ulme hier bereits mittelfristig einen geeigneten Lebensraum für die Art schaffen.
Weitere Infos:
Ausführliches Artenporträt à
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c15902
Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Das Landkärtchen wurde zum Schmetterling des Monats Mai 2024 gewählt.
Text und Fotos: Wolfgang Düring
Der Schmetterling des Monats Mai 2024 ist gekürt. Die Wahl fiel diesmal - wie schon 2022 - auf das Landkärtchen.
Der einzigartige Verwandlungskünstler aus der Familie der Edelfalter hat als Puppe überwintert und ist jetzt in der rotbraunen Frühlingsform von aufmerksamen Naturbeobachtern an naturnahen luftfeuchten Waldwegen oder an halbschattigen Gewässerrändern zu beobachten. Aufgrund einiger sehr heißer und trockener Jahre ist der Falter in manchen Regionen vor allem in den tieferen Lagen im Norden von Rheinland-Pfalz komplett verschwunden bzw. sehr selten geworden…
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders (beide Organisationen haben sich seit Mai 2024 angeschlossen), sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen einzigartigen Verwandlungskünstler zum Schmetterling des Monats Mai, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Das Landkärtchen kam bis 2019 in allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor, so auch in den Binger Rheinauen und als waldaffine Art natürlich auch im Binger Wald. Im Soonwald und im Hunsrück war das Landkärtchen verbreitet, aber ebenso in waldnahen Bereichen in Rheinhessen in der Pfalz und im Westerwald. Seit den trockenen, heißen Sommern 2018 und 2019 hat sich die Art im Norden von Rheinland-Pfalz auf die Höhenlagen von Soonwald, Hunsrück und Westerwald zurückgezogen. Aber auch in der Pfalz im Oberrheingraben wurde die Art im Artenfinder noch regelmäßig gemeldet.
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Das Landkärtchen bevorzugt naturnahe, lichte Wälder und selten gepflegte halbschattige, feuchte Weg- und Gewässerränder. Der Falter überwintert als Puppe und lebt in zwei, manchmal auch partiell in drei Generationen pro Jahr. Die rotbraune Frühjahrgeneration erscheint Ende April, die schwarz-weiße Sommergeneration fliegt bis Anfang September. Die beiden Generationen unterscheiden sich farblich sehr deutlich und wurden ursprünglich für zwei verschiedene Arten gehalten. Bekannt ist das Landkärtchen auch wegen seiner kunstvoll aufgeschichteten Eitürme.
Falterbeschreibung
Das Landkärtchen gehört zur Familie der Edelfalter. Die Färbung des Falters ist je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich.
Abbildung 1: Landkärtchen Frühjahrsform (1. Generation) am 27.4.2003 in Bingen-Dromersheim
Die Frühjahrsform (f. levana) hat eine rötlichbraune Grundfarbe mit schwarzen Punkten und zur Mitte hin schwarzen Flächen. Einzelne kleine weiße Flecken und blaue Halbmonde im schwarzen Rand des Hinterflügels ergänzen das sehr harmonische Gesamtbild.
Abbildung 2: Sommerform (hier 3. Generation) des Landkärtchens am 17.8.2017 in Ingelheim in den Rheinauen (Sandlache)
Die Sommerform (f. prorsa) hat eine schwarze Grundfarbe mit einem Band aus weißen Flecken in der Flügelmitte. Weiter außen ist ein dünnes rotbraunes unterbrochenes Band, welches manchmal fast komplett fehlt, zu erkennen.
Artenschutz / Gartengestaltung
Das Landkärtchen ist in Rheinland-Pfalz und ebenso in Deutschland insgesamt aktuell noch nicht gefährdet. Er steht nicht unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die heißen und sehr trockenen Jahre haben allerdings zu erheblichen Bestandrückgängen in den tiefer gelegenen, nördlichen Regionen von RLP, wie z.B. in Rheinhessen geführt.
Im Garten ist es nur zu finden, wenn dieser sich in Waldnähe befindet und naturnah angelegt wurde. Dann ist eine Stelle z. B. am Kompost oder an einem Teich mit schattig und luftfeucht stehenden Brennnesseln, die möglichst ganzjährig nicht gemäht werden, als Raupenhabitat hilfreich. Die Falter lockt man am besten mit einem Bestand an Wildblumen, wie Dost, Baldrian oder Wasserdost in Teichnähe in den Garten.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3700
Lebenszyklus in Bildern:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/besondere-schmetterlinge/landkaertchen/
Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Kennen Sie schon die BUND-Schmetterlings-Homepage für Rheinland-Pfalz?
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/
Neue Poster: Tagfalter, Eier, Raupen:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/downloads/
Text: Wolfgang Düring und Jochen Eidel
Fotos: Wolfgang Düring
Die Wahl zum Schmetterling des Monats April fiel – nach 2021 – ein weiteres Mal auf den Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi), den einzigartigen grünen Frühlingsboten. Dies, um insbesondere um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.
Der einzige grüne Tagfalter Deutschlands hat als Puppe überwintert und ist jetzt als Frühlingsbote von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen halboffenen Biotopen zu beobachten.
Der Grüne Zipfelfalter kommt mit nur noch geringen Populationsdichten in fast allen Naturräumen in Rheinland-Pfalz vor.
Der Grüne Zipfelfalter ist ein Bewohner von strukturreichen, mit Büschen besetzten, halboffenen, naturnahen, nährstoffarmen, und warmen Biotopen. Verbraachte Südhänge, aber ebenso Wege vor Gebüschsäumen, mit Gebüschen besetzte Waldwiesen, Autobahnböschungen und Deiche zählen zu seinen Lebensräumen.
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Er überwintert als Puppe und erscheint ab Anfang April, manchmal auch schon im März. Der Grüne Zipfelfalter fliegt in einer Generation pro Jahr. Seine Flugzeit endet oft bereits Mitte Juni.
Der Grüne Zipfelfalter gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelunterseiten sind grün. Er ist der einzige einheimische grüne Tagfalter. Die Oberseiten der Flügel sind graubraun. In der Regel sieht man den Falter nur mit zusammengeklappten Flügeln. Die Flügelränder sind braun. Auf den Hinterflügeln ist oft eine gestrichelte weiße Linie zu erkennen.
Die Männchen besetzen Reviere und kontrollieren diese von einem erhöhten Ansitz aus. Die Weibchen leben versteckt
.
Abbildung 1a und 1b: Grüner Zipfelfalter – frisch geschlüpft - am 9.4.2020 in Bingen-Dromersheim
Die Eier werden an Knospen der Wirtspflanzen oder in deren Nähe gelegt.
Dei daraus schlüpfenden Raupen fressen insbesondere Blüten, unreife Früchte und Samen von einer größeren Anzahl verschiedener Pflanzenarten, darunter Sonnenröschen, Ginster, Kleearten, Heidelbeere.
Abbildung 2: Raupe des Grünen Zipfelfalters
Der Grüne Zipfelfalter ist seit 2013 in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft. Die Nutzungsaufgabe von Magerrasen sowie forstliche Nutzungs-änderungen haben Bestände des Grünen Zipfelfalters regional zurückgehen lassen.
Durch die Pflege und Offenhaltung von aufgegebenen Weinbergen mit Gebüschsäumen können dem Falter jedoch Lebensräume zur Verfügung gestellt werden. Auch breite Waldwege mit Saumstrukturen sind förderlich. Der Nutzungsaufgabe von halboffenen Lebensräumen des Falters sollte entgegengewirkt werden.
Im Garten wird man den Falter nur selten antreffen. Naturnahe Gärten mit Ginster und Kleearten, seinen Raupennahrungspflanzen, in der Nähe seiner Habitate, könnten ihn in den Garten locken.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3688
Der Falter mit den zwei unterschiedlich aussehenden Generationen pro Jahr wurde zum
„Insekt des Jahres 2023“
gewählt. Er war auch Schmetterling des Monats Mai in diesem Jahr.
Im Frühjahr sind die Schmetterlinge braunorange gefärbt. (Foto oben links)
Die Sommergeneration ist schwarzbraun mit weißen Bändern und gelblichen Flecken.
Woher kommt der Farbwechsel?:
In Laborexperimenten wurde schon vor mehr als einem halben Jahrhundert nachgewiesen, dass Raupen des Landkärtchens, die unter Langtagbedingungen – mit über 15 bis 17 Stunden Licht – heranwachsen, sich ohne Ruhephase zu Faltern der Sommerform entwickeln. Entwickeln sich die Raupen während kürzerer, weniger heller Tage, legen sie immer eine Pause ein und bilden nach der Überwinterung die Frühlingsgeneration aus.
Wachsen Raupen bei Bedingungen heran, die zwischen den beiden Formen liegen, so entwickelt sich bei ausreichend warmer Umgebung eine Frühherbstgeneration mit einem Flügelmuster, das zwischen den beiden anderen Formen liegt. Entscheidend hierfür sind Hormone aus der Gruppe der Ecdysteroide und der Zeitpunkt ihrer Wirkung in der Falterpuppe. Die Gene, die die Ausschüttung kontrollieren, werden durch die Tageslänge reguliert. Eine frühe Ausschüttung der Hormone führt zur Ausbildung der Sommer-Form.
Ab Mitte April schlüpfen die Frühjahrs-Landkärtchen und sind dann bis etwa Mitte Juni Nektar saugend zumeist an Waldrändern, in feuchten Wäldern und Auen auf Schlehen- oder Weißdornbüschen sowie auf Sternmieren, Hahnenfuß und Sumpfdotterblumen zu finden.
Die Tiere der Sommergeneration sieht man von Anfang Juli bis Ende August auf vor allem Bärenklau, Wiesenkerbel, Engelwurz, Wilder Möhre und vielen anderen weißen Doldenblütlern. Auch Ackerkratzdistel, Wasserdost und Goldrute werden besucht.
(Quelle: NABU https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/06054.html)
Die Wahl zum Schmetterling des Monats Oktober fiel diesmal auf den Admiral (Vanessa atalanta).
Dieser außerordentlich schöne Tagfalter aus der Familie der Edelfalter ist ein Wanderfalter, der im Mai aus dem Mittelmeergebiet zu uns eingeflogen ist.
Im Verlauf des Sommers hat er in Rheinland-Pfalz schon zwei neue Generationen hervorgebracht. Jetzt im Herbst fliegt ein Teil der “Ur-Enkel-Generation“ wieder zurück in südliche Gefilde.
Vor dem Rückflug ist er oft noch auf Streuobstwiesen bzw. an reifem Obst, in offenen Parkanlagen, aber auch auf Waldwegen oder beim Saugen an Sommerflieder zu beobachten.
Der Admiral ist aufgrund der Klimaerwärmung in den letzten Jahren in Rheinland-Pfalz auch im Winter bei uns heimisch geworden. Er überwintert mittlerweile bei uns in Weinbaugegenden als Falter und in milden Wintern auch als Raupe.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Admiral ist nach entsprechend starker Einwanderung im Frühjahr in manchen Jahren im Spätsommer einer unserer häufigsten Tagfalter. Er besiedelt Waldränder und Waldwege ebenso wie offene Wiesen- und Weidelandschaften, Brachen und Gärten im Siedlungsbereich. Der Admiral fliegt in der Regel im Mai aus seinen Überwinterungsgebieten bei uns ein. Anschließend entwickeln sich hier zwei bis drei Generationen. Von August bis im Oktober erfolgt die Rückwanderung. Bis Oktober sind die Falter noch regelmäßig zu sehen. Mittlerweile überwintern aber auch Falter und Raupen des Admirals in Rheinland-Pfalz.
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Beschreibung
Der Admiral gehört zur Familie der Edelfalter. Die Flügelspannweite beträgt 5 - 6 cm. Die Flügeloberseite ist dunkelbraun. Die Vorderflügel sind von einer breiten roten Binde durchzogen. Die Flügelspitzen sind schwarz mit weißen Flecken und schimmern nach außen hin blau.
Abbildung: Admiral auf Sommerflieder
Die Hinterflügel werden durch die rote Binde begrenzt. Sie enthält hier schwarze Punkte und wird zur Körpermitte durch blaue Flecken abgeschlossen.
Die Flügelunterseite der Hinterflügel ist braun-grau meliert und bietet deshalb auch im Winter eine optimale Tarnung.
Abbildung: Admiral mit zusammengeklappten Flügeln
Die Vorderflügelunterseiten sind bunt (blau, schwarz, rot, braun) gemustert.
Die Raupen sind farblich sehr variabel (grün, rot, schwarz, braun, rosa) gezeichnet. Sie sind wahre Meister im Bau von Blatttüten, in die sie sich zum Schutz vor kleinen Raubinsekten zurückziehen.
Abbildungen: Vier verschiedenfarbige L5- Raupen des Admirals
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Admiral ist als Wanderfalter bei uns ungefährdet. Einige Quadratmeter Brennnesseln im Garten in sonniger oder halbschattiger Lage, die regelmäßig (1-3-mal pro Jahr), abschnittsweise gemäht werden, sind schon ein gutes Raupenhabitat für den Admiral. Eine solche Brennnesselecke im Garten bietet zusätzlich auch günstige Beobachtungs-möglichkeiten für Kinder.
Reifes Obst, das unter Obstbäumen im Herbst liegenbleibt, hilft dem Falter sich für den Rückflug im Herbst, oder für die Überwinterung bei uns, zu stärken.
Zur Förderung der Art sind in der freien Landschaft Ackerrandstreifen, Grabenböschungen und Straßenränder mit Brennnesseln, die nur einmal pro Jahr und nur abschnittsweise gemäht werden, hilfreich.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3483
Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Die Wahl zum Schmetterling des Monats September 2023 fiel diesmal auf den Wandergelbling (Colias croceus) – anderer, vielerorts geläufigerer Name “Postillon“. Der Wandergelbling ist zur Zeit auf Klee- oder Luzernefeldern und auf Wiesen mit hohem Kleeanteil zu sehen. Er ist in diesem Jahr im Verhältnis zu den vorhergehenden Jahren, recht gut vertreten und somit von aufmerksamen Naturbeobachtern gut zu beobachten. Der Falter ist im Gegensatz zu den meisten anderen Arten ein Klimagewinner. Es ist davon auszugehen, dass die Art schon bald bei uns in wärmeren Regionen durchgehend überwintern kann und vom Vermehrungsgast zu einem dauerhaften Bewohner wird.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Wander-Gelbling kommt Rheinland-Pfalz vor allem in den wärmeren Landesteilen vor. So wird er bei uns in Rhein-Selz derzeit oft am Rheindamm zwischen Mainz und Guntersblum beobachtet. Als Wanderfalter kann man ihm aber überall in RLP begegnen.
Der Wander-Gelbling besiedelt Klee- und Luzernefelder, sowie Wiesen und offene, warme Biotope mit reichlich Kleebewuchs. Er erscheint bei uns nach der Einwanderung aus Südeuropa im Sommer (Juni/Juli) und fliegt in zwei Generationen bis in den Oktober. Durch die zunehmende Klima-Erwärmung gibt es mittlerweile in Bayern und im südwestlichen Baden-Württemberg bereits nachgewiesene Raupenüberwinterungen. Es ist anzunehmen, dass solche Überwinterungen in warmen Jahren auch in Rheinland-Pfalz vorkommen.
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Der Wander-Gelbling gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae), zur Unterfamilie der Gelblinge (Coliadinae) zum Tribus der Coliadini und zusammen mit der Goldenen Acht (Colias hyale) und dem Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis) zur Gattung Colias. Die Flügelspannweite beträgt ca. 4 bis 5 cm.
Der Wander-Gelbling ist auf der Flügelunterseite von den anderen nahe verwandten Arten durch einen gelborangenen Bereich auf dem Vorderflügel identifizierbar. Ansonsten ist die Flügelunterseite gelbgrün mit schwarzen Flecken und der roten, weiß-gekernten Acht.
Abbildung: Wander-Gelbling auf Luzerne saugend
Die Flügeloberseite kann nur selten beobachtet werden, da die Falter sich in der Regel mit zusammengeklappten Flügeln absetzen. Die Flügeloberseite ist gelb-orange mit einer deutlichen, bei Gegenlicht auch durch die Unterseite erkennbaren, breiten schwarzen Binde an den Flügelrändern. Bei den Weibchen ist die Binde mit gelben Flecken durchsetzt. Im Flug ist die orange-gelbe Färbung deutlich erkennbar.
Abbildung: Wander-Gelbling im Gegenlicht
Die Weibchen kommen auch in einer weißlichen Form (f. helice) vor.
Abbildung: Männchen des Wander-Gelbling mit leicht geöffneten Flügeln - erkennbar ist die breite schwarze Binde durchzogen mit gelben Adern
Die Raupe des Postillons ist grün mit einem schmalen gelb-orangen Seitenstreifen und ähnelt der Raupe der Goldenen Acht. Sie ernähren sich von den Blättern von Luzerne sowie diversen Klee- und Wickenarten.
Abbildung: Raupe des Wander-Gelblings
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Wander-Gelbling ist auf der Roten Liste in RLP als Vermehrungsgast eingetragen. In der Roten Liste für Deutschland gilt er als ungefährdet. Er steht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.
Den Wander-Gelbling wird man im Garten in der Regel nicht antreffen. Besondere Maßnahmen zu seinem Schutz sind, da er bei uns im Wesentlichen nur als Einwanderer vorkommt, nicht erforderlich. Klee- und Luzernefelder sind allerdings förderlich. Seine Stammhabitate liegen in Südeuropa und Nordafrika.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3711
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https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Die Wahl zum Schmetterling des Monats August 2023 fiel diesmal auf den Silbergrünen Bläuling (Lysandra coridon, synonym Polyommatus coridon). Die Art - früher einer der häufigsten Tagfalter aus der Familie der Bläulinge - ist von Juli bis September, also jetzt, in trockenen, heißen und mageren Biotopen zu sehen. Der Silbergrüne Bläuling kann von aufmerksamen Naturbeobachtern vor allem auf Trockenrasen an Südhängen, in ehemaligen Steinbrüchen oder in Sandgebieten (Mainzer Sand) beobachtet werden. Die Bestände des Bläulings sind landesweit rückläufig. Mit etwas Glück kann man ihn beim sommerlichen Spaziergang an obigen Stellen aber noch antreffen.
Er kommt in Mainz-Bingen und in Rheinhessen vor, fehlt aber im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück. Zusammenhängende Vorkommen gibt es in RLP vor allem noch um Grünstadt, um Zweibrücken, bei Trier in der Eifel und um Bad Kreuznach.
Der Silbergrüne Bläuling lebt auf trockenen, heißen, südlich exponierten mageren Flächen z.B. in ehemaligen Steinbrüchen und aufgelassenen Weinbergen und in Sandgebieten. Die Art überwintert als Ei. Die Falter erscheinen ab Juli und fliegen bis Mitte September. Sie bilden nur eine Generation pro Jahr.
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Falterbeschreibung
Der Silbergrüne Bläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Er ist mit einer Flügelspannweite von 3,0 bis 3,5 cm ein eher großer Bläuling.
Abbildung: Silbergrüner Bläuling (Männchen)
Die Flügeloberseiten sind beim Männchen hellblau mit einem silbernen Schimmer. Deshalb scheint der seltener verwendete Name „Silberner Bläuling“ besser zu passen.
Abbildung: Silbergrüner Bläuling (Weibchen)
Die Flügeloberseiten beim Weibchen sind dunkelbraun mit weiß geschecktem Rand.
Abbildung: Männchen (Flügelunterseite) des Silbergrünen Bläulings
Die Flügelunterseiten zeigen bei beiden Geschlechtern ein ähnliches Muster aus schwarzen und an den Rändern der Hinterflügel zusätzlichen orangen Punkten.
Die Unterseiten der Vorderflügel sind bei beiden Geschlechtern deutlich heller im Vergleich zu den Hinterflügeln.
Auf der Unterseite der Hinterflügel befindet sich ein weißer Fleck, der auf einen weißen Wisch am Rand zeigt.
Die Grundfarbe der Flügelunterseiten ist beim Männchen bläulich grau-braun, beim Weibchen dunkler braun.
Die Weibchen lassen sich oft nur sehr schwer von den Weibchen des Himmelblauen Bläulings unterscheiden, die im Spätsommer oft zeitgleich in den gleichen Biotopen vorkommen.
Die Eier des Silbergrünen Bläulings, abgelegt im August / September, überwintern.
Die Raupen, die ähnlich wie z. B. die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge in Symbiose mit Ameisen leben, schlüpfen in den ersten Frühlingswochen und verpuppen sich im Juni.
Abbildung: L5-Raupe des Silbergrünen Bläulings
Sie haben eine grüne Grundfärbung und tragen beidseits des Rückens gelbe Fleckreihen, an den Seiten gelbe Längsstreifen und eine feine, helle Behaarung. Sie ernähren sich überwiegend von Gewöhnlichem Hufeisenklee.
Der Silbergrüne Bläuling ist nach dem Bundes-Naturschutzgesetzes als „besonders geschützte“ Art, auf der Roten Liste für RLP als „gefährdet“ eingestuft – im Gegensatz zur Eintragung in der Roten Liste für Deutschland (dort nicht als „gefährdet“ verzeichnet).
Die Bestände der Art in Rheinland-Pfalz sind überall rückläufig.
Im eigenen Garten wird man die Art kaum antreffen. Ein magerer Rasen mit Hufeisenklee ist aber auch im Garten sehr attraktiv.
Entscheidend für das Vorkommen des Falters sind möglichst großflächige Vorkommen des Hufeisenklees. Deshalb ist es für die Art entscheidend, dass solche Flächen erhalten bleiben. Dazu muss der Eintrag von Stickstoff verhindert werden und die Flächen müssen durch Pflege oder durch extensive Beweidung vor Verbuschung geschützt werden.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c14130
Hochauflösende Bilder können auch hier heruntergeladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Die Wahl zum Schmetterling des Monats Juli fiel diesmal auf den Segelfalter, und damit einen unserer schönsten Tagfalter. Er gehört wie sein Verwandter, der Schwalbenschwanz, zur Familie der Ritterfalter, und flog bereits im April/Mai in der ersten Generation. Jetzt im Juli schlüpfen die Falter der Sommergeneration. Der Segelfalter kann von aufmerksamen Naturbeobachtern vor allem beim „Hilltopping“ auf Bergkuppen über Weinbergen bzw. Südhängen von Flusstälern beobachtet werden. Der Segelfalter ist ein Gewinner der Klimaerwärmung und wurde deshalb in den letzten Jahren häufiger. Mit etwas Glück kann man ihn beim sommerlichen Spaziergang in hügeligem Gelände (z. B. in Weinbergen) antreffen – und mitunter auch im Garten beim Nektar-Naschen, insbesondere an Buddleja.
Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) ist in Rheinland-Pfalz eine Charakterart der extrem Wärme-begünstigten südexponierten Hanglagen in den Flusstälern von Nahe, Mittelrhein, Mosel und Ahr.
Auch in Rheinhessen kommt der Segelfalter vor, so gab sich im vorvergangenen Jahr ein Exemplar in den Weinbergen über Rommersheim ein Stelldichein…
– s. nebenstehendes Foto vom 25. April 2021 –
… und es ist damit zu rechnen, dass über kurz oder lang auch der ein oder andere Falter auch in den Höhen z. B. über Nierstein gesichtet werden
könnte.
Im Soonwald und im Hunsrück können manchmal einzelne verdriftete Falter angetroffen werden.
Nördlich der Alpen kommt der Segelfalter nur selten vor. Rheinland-Pfalz ist neben Sachsen und Brandenburg ein Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland.
Er überwintert als Puppe und erscheint bei uns ab Mitte April und ist dann - oft segelnd - beim Hilltopping zur Partnersuche auf den Bergkuppen zu beobachten.
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Der Segelfalter bildet an Rhein, Nahe und Mosel nach einer ersten Frühjahrsgeneration im Mai noch eine zweite Generation im Juli/August. Selten werden einzelne Falter in unserer Region noch im September beobachtet.
Die Raupen leben an Felsenkirsche oder Schlehe.
Abbildung: L5-Raupe des Segelfalters
Die Falter saugen gerne an hellen (z. B. Schlehe, Weißdorn) wie auch an violetten Blüten (z.B. Luzerne, Flockenblumen, Disteln und Buddleja), Männchen sieht man ebenso beim Saugen an Exkrementen.
Falterbeschreibung
Der Segelfalter gehört zur Familie der Ritterfalter. Er ist mit einer Flügelspannweite von 50 bis 70 mm einer der größten Tagfalter in Deutschland. Die Grundfarbe ist gelblichweiß. Die Vorderflügel sind zebraartig mit sechs abwechselnd langen und kurzen schwarzen Bändern und einem schwarzen Rand überzogen.
Im hinteren Bereich der Hinterflügel befinden sich ein blau-schwarz gekernter oranger Fleck und weitere blaue Monde. Die Hinterflügel enden mit langen Schwänzchen.
Abbildung:: Segelfalter der Sommergeneration - frisch geschlüpft
Die Grundfarbe der Flügeloberseite ist bei der zweiten Generation etwas heller, eher weißlich und der Hinterleib ist weiß und nicht schwarz, wie bei der ersten Generation.
Abbildung: Flügelunterseite eines frisch geschlüpften Segelfalters
In Bingen wurde am Scharlachkopf ein Segelfalterpfad angelegt. Dieser eignet sich gut für eine wunderschöne Wanderung oberhalb von Bingen, mit Informationen und Beobachtungsmöglichkeiten zum Segelfalter. Einstieg für die Wanderung ist der Morschfeldweg 5 in 55411 Bingen, vor der Mensa des Stefan-George-Gymnasiums.
Eine Broschüre zum Segelfalterpfad kann unter folgendem Link im Internet abgerufen werden:
Broschüre zum Segelfalterpfad in Bingen
Artenschutz / Gartengestaltung
In Rheinland-Pfalz gilt der Segelfalter als „Vom Aussterben bedroht“. Die Art ist in der Roten Liste für Deutschland als „Stark gefährdet“ eingestuft. Er steht unter „Besonderem Schutz“ nach dem Bundes-Naturschutzgesetz.
Durch das Artenschutzprojekt für den Segelfalter in Rheinland-Pfalz und aufgrund der Klimaerwärmung haben sich die Bestände des Segelfalters in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren glücklicherweise verbessert.
Die Gefährdung des Segelfalters ergibt sich vor allem durch die Aufgabe der Bewirtschaftung von Weinbergen oder der mangelnden Pflege von ehemaligen Weinbergen und Trockenrasen in Südhanglagen und anschließendem Zuwachsen dieser trockenheißen offenen Standorte. Optimaler Artenschutz für den Segelfalter besteht in einer jährlichen (oder wenn nicht anders möglich, mehrjährigen) Entbuschung solcher Flächen im Herbst oder im Winter, da in dieser Zeit die Puppen bodennah überwintern. Bei einer Pflege während der Vegetationsperiode von April bis Oktober werden die Präimaginalstadien des Falters zerstört.
Die zunehmende Intensivierung im Weinbau mit dem Einsatz von Chemikalien ist eine weitere Hauptgefährdung für den Segelfalter. Biologischer Weinbau mit dem Verzicht auf Chemie wäre hier für den Segelfalter hilfreich. Insbesondere Bereiche neben oder über Weinbergsmauern mit Schlehen oder Felsenkirschen, sollten unbedingt beim Einsatz von Chemikalien ausgespart bleiben.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3709
Hochauflösende Bilder können auch hier heruntergeladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Autor: Wolfgang Düring, mit geringfügigen Änderungen von Jochen Eidel
Die Wahl zum Schmetterling des Monats fiel diesmal auf den eher unscheinbaren, aber nicht minder schönen Rotklee-Bläuling.
Der wunderschöne Tagfalter aus der Familie der Bläulinge hat als Raupe überwintert und schlüpft dieses Jahr ab Ende Mai. Er ist im Juni von aufmerksamen Natur-beobachtern in naturnahen offenen Biotopen wie Wiesen und Weiden oder Dauergrünland und Wegrändern mit guten Beständen des Rotklees zu beobachten. Leider sind heute die früher häufig als Gründünger angelegten Rotkleefelder sehr selten geworden. Mit etwas Glück kann man ihn beim frühsommerlichen Spaziergang durch Wiesen finden.
Der Rotklee-Bläuling fliegt noch in allen Regionen von Rheinland-Pfalz. Er kommt auch in Rheinhessen, im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück vor und ist auf mageren, feuchten oder wechselfeuchten extensiven Wiesen oder Weiden mit Rotklee-Beständen anzutreffen.
Die Art überwintert als Jungraupe. Die ersten Falter erscheinen im Mai. Es gibt zwei bis drei Generationen pro Jahr. Späten Faltern kann man noch im Oktober begegnen.
Der Rotklee-Bläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelspannweite beträgt 2,5 bis 3 cm. Die Flügeloberseite ist beim Männchen blau mit deutlichen dunklen Flügeladern, beim Weibchen ist sie dunkelbraun.
Abbildung 1: Männchen des Rotklee-Bläulings
Abbildung 2: Weibchen des Rotklee-Bläulings
Abbildung 3: Rotklee-Bläuling (Unterseite)
Der Rotklee-Bläuling steht in RLP auf der Vorwarnliste, fehlt aber auf der Roten Liste für Deutschland. Er steht unter besonderem Schutz nach §7 des Bundes-Naturschutzgesetzes. Der Rotklee-Bläuling ist noch in vielen Gebieten vorhanden. Allerdings sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Falter kommen mit wenig gedüngtem und maximal zweimal im Jahr gemähtem Grünland gut zurecht. Bei intensiverer Nutzung verschwinden sie. Hier kann eine extensive Biolandwirtschaft erheblich zur Erhaltung der Art beitragen.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#
Autor: Wolfgang Düring
Die Wahl zum Schmetterling des Monats fiel diesmal - nach Mai 2021 (s. dort!) - bereits zum zweiten Mal auf den besonders schönen Schwalbenschwanz, vor allem auch, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.
Der Schwalbenschwanz kommt noch in fast allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor. In der Pfalz und in Rheinhessen ist er noch regelmäßig anzutreffen. In den kühleren Regionen von Hunsrück, Soonwald, Eifel und Westerwald ist er dagegen seltener zu beobachten.
Als Kulturfolger ist er eine Art, die in fast allen warmen Offenlandbiotopen (Äcker, Wiesen, Brachen, Gärten) vorkommt. Er überwintert als Puppe und erscheint ab Mitte April. Er lebt in zwei Generationen, selten kommt auch eine partielle dritte Generation vor. Die Flugzeit endet Ende August.
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Der Schwalbenschwanz gehört zur Familie der Ritterfalter. Die Grundfarbe ist weißgelb mit einem Muster aus schwarzgrauen Flecken. An den Rändern der Hinterflügel befinden sich eine Reihe blauer und zwei rote Punkte, sowie die schwalbenähnlichen Schwanzfortsätze.
Abbildung 1: Frisch geschlüpfter Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz ist in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft. Er gilt nach dem Bundesnaturschutzgesetz als „besonders geschützt“.
Im eigenen Garten kann man dem Falter leicht ein Refugium bieten. Durch das Anlegen eines sonnigen Beetes mit den Raupennahrungspflanzen südlich eines größeren Sommerflieders lockt man den Schwalbenschwanz in Gegenden, in denen er regelmäßig vorkommt, in den Garten und veranlasst ihn mit etwas Glück zur Eiablage. Als Raupennahrungspflanzen eignen sich Möhren, Fenchel und Dill. Die Pflanzen sollten, zum Zeitpunkt der Eiablage z.B. der zweiten Generation im Juli, noch sehr jung (10 cm hoch) sein und lückig stehen. An den zur Eiablage in Frage kommenden Pflanzen sollte es durch Reflexion der Sonneneinstrahlung am Boden sehr warm werden. Zum Anlocken der Falter eigen sich auch Kartäusernelken, Dost, Lavendel oder Flockenblumen.
In der freien Landschaft sollte extensives Grünland unbedingt erhalten bleiben. Ein reduzierter Einsatz von Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln im Gemüseanbau, besonders bei Möhren und Dill ist für den Falter von großem Vorteil. Ein erhöhter Anteil an Bio-Gemüseanbau würde sich ebenfalls positiv auswirken. Die Mosaikpflege sollte in Naturschutzgebieten bei der Mahd großer Flächen erste Wahl sein.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3708
Autor: Wolfgang Düring
Text und Fotos: Wolfgang Düring
Der Kleine Fuchs wurde zum Falter des Monats April gewählt.
Der wunderschöne bunte Edelfalter mit fuchsroter Grundfärbung hat als Falter überwintert und ist jetzt als einer der ersten Schmetterlinge von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen, warmen und geschützten offenen Biotopen wie z.B. an südlichen Waldrändern oder Böschungen, an Südhängen wie z.B. am Scharlachkopf in Bingen, auf offenen ehemaligen Weinbergen in Bacharach, aber auch auf Wiesen und an Grabenrändern zu beobachten.
Der Kleine Fuchs kommt in Rheinland-Pfalz landesweit vor.
Der Kleine Fuchs stellt keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum, er kommt fast überall im Offenland vor, wo seine Raupennahrungspflanze, die Große Brennnessel, wächst. Er lebt in zwei bis drei Generationen pro Jahr und überwintert als Falter. Deshalb ist er an warmen Tagen bereits im März zu beobachten. Der Kleine Fuchs ist ein gut zu beobachtender Tagfalter in Rheinland-Pfalz und fliegt in nicht zu heißen Jahren bis im Oktober.
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Der Kleine Fuchs gehört zur Familie der Edelfalter. Mit einer Flügelspannweite von 4 bis 5 cm zählt er zu den mittelgroßen Tagfaltern. Die Grundfarbe seiner Flügeloberseite ist rotbraun, die Farbe des Rotfuchses. Der Flügelrand ist mit deutlichen blauen Halbmonden in einem schwarzen Band besetzt. Auf den Vorderflügeln befinden sich drei schwarze Flecken, die von hellen, gelblichen Flecken unterbrochen werden. Der letzte helle Fleck ist weiß. Zudem befinden sich auf den Vorderflügeln noch drei weitere kleinere schwarze Flecken.
Abbildung: Kleiner Fuchs auf Dost (Oregano) bei Bad Sobernheim
Die Hinterflügelunterseite ist schwarz marmoriert. Die Vorderflügelunterseite enthält helle, beige Bereiche. Der Falter ist deshalb im Winter mit ineinander geschobenen Flügeln an dunklen Orten sehr gut getarnt.
Abbildung: Frisch geschlüpfter Kleiner Fuchs in Bingen -Flügelunterseite (Zuchtfoto)
Der Kleine Fuchs ist aktuell weder in Rheinland-Pfalz noch in Deutschland insgesamt, gefährdet.
Im Garten kann ein breites Nektarangebot für den Falter mit Sommerflieder im Spätsommer, Dahlien und Astern im Herbst hilfreich sein. Möchte man auch die Raupen des Kleinen Fuchses im Garten beobachten, dann benötigt man eine mindestens 1 m² große Fläche mit voll sonnig stehenden jungen Brennnesseln. Diese sollten am besten je zu einer Hälfte Ende Mai/Anfang Juni und Mitte Juli und dann komplett im Oktober gemäht werden. Vor dem Mähen sollte natürlich sichergestellt werden, dass sich keine Raupen, eventuell auch von anderen Arten (z.B. Admiral) auf den Brennnesseln befinden. Alternativ belässt man das Schnittgut 2 – 3 Tage auf der Fläche, so dass die Tiere auf die noch stehenden Pflanzen überwechseln können.
Zum Schutz der Art auf landwirtschaftlich genutztem Grünland ist eine maximal 2-schürige Mahd günstig. Feldraine und Grabenböschungen sollten maximal nur einmal pro Jahr möglichst im Herbst gepflegt werden.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3695
Wieder einmal ist ein Nachtfalter vom BUND zum Schmetterling des Jahres gewählt worden. Diesmal ist es das Ampfer-Grünwidderchen mit dem wissenschaftlichen Namen Adscita statices.
Das Ampfer-Grünwidderchen ist mit den allgemein bekannten Widderchen mit der schwarzen Grundfarbe und den roten Punkten auf der Flügeloberseite zwar verwandt, und gehört wie diese zu den tagaktiven Nachtfaltern. Es unterscheidet sich u. a. aber farblich stark von den eben genannten.
Die Vorderflügellänge beträgt beim Männchen 12,0 bis 15,5 Millimeter, beim Weibchen 11,5 bis 13,5 Millimeter. Kopf, Fühler, Thorax, Beine und Abdomen sind glänzend grün, Thorax gelegentlich auch blaugrün schimmernd. Die Vorderflügel sind breit mit deutlichem Saum weniger glänzend, meist blaugrün, manchmal auch grün bis gelbgrün. Die Fransen sind schwärzlich grau. Die Hinterflügel sind mäßig, breit mit etwas gestutztem Saum, schwach transparent, schwärzlich grau und gegen die Basis aufgehellt. Die Unterseite beider Flügelpaare ist grau. Das Ampfer-Grünwidderchen gehört überdies zu den „stumpffühlerischen“ Arten – im Gegensatz zu den „spitzfühlerischen“ Arten (bei denen die Spitzenglieder der Fühler bei den Männchen deutlich verschmälert sind).
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li.: Männchen (Foto: Arnold Laber, 2014) |
oben: Männchen (Foto: Egbert Friedrich, 1993) |
Habitat und Unterarten
Der Schmetterling ist an saure Rumex-Arten gebunden, also vor allem an den Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) oder den Kleinen Sauerampfer (Rumex acetosella).
Das Ampfer-Grünwidderchen tritt in zwei Ökotypen mit unterschiedlichen Habitaten und unterschiedlicher Flugzeit auf, nämlich eine so genannte „Feuchtwiesenart“ heuseri (fliegt im Mai/Juni auf feuchtem Wiesengelände) und die „Trockenrasenart“ statices (fliegt im Juli/August auf sandigem (trockenem) Gebiet). Diese beiden „Unterarten“ können weder als Falter noch im Raupenstadium genitalmorphologisch unterschieden werden. Deshalb ist ihr Status weiterhin umstritten.
Foto: magere, einschürige Glatthaferwiese mit Raupen-Futterpflanzen und Nektarpflanzen (Gabriel Hermann, 2008
Vorkommen
Das Ampfer-Grünwidderchen kommt überall in Deutschland vor, so auch in Rheinland-Pfalz.
Allerdings konzentriert sich sein Lebensraum eher in den Westen unseres Bundeslandes; es ist deshalb seit 2001 nur hin und wieder im weiteren Bereich der VG Rhein-Selz entdeckt und die Entdeckung dokumentiert worden.
(s. Abbildung aus „Schmetterlinge Deutschlands“ – nur in den grünen Quadraten wurden nach 2001 Vorkommen gemeldet).
Lebensweise
Ei-Gelege des Ampfer-Grünwidderchens (Foto: Armin Dahl, 2017)
Die Falter sind tagaktiv, fliegen aber bei trübem Wetter kaum. Sie saugen Nektar an lila-blauen Blüten, besonders von der Kuckucks-Lichtnelke Lychnis flos-cuculi, aber auch von anderen Pflanzen wie Acker-Witwenblumen, Wiesen-Flockenblumen oder Disteln. Der Nahrungsflug an Blüten endet meist am frühen Nachmittag; der Paarungsflug findet später am Tag statt und kann bis in die Dämmerung hinein andauern.
Die Raupen schlüpfen im August aus ihren Eiern, und treiben zunächst Fraßgänge in die Blätter. Danach ernähren sie sich bevorzugt von den Blättern des Wiesen-Sauerampfers (Rumex acetosa).
Raupe des Ampfer-Grünwidderchens (Foto: Heidrun Melzer, 1989)
Die Raupen überwintern in kleinen Gruppen am Boden in einem lockeren Gespinst. Nach der Überwinterung verpuppen sie sich im Mai des folgenden Jahres. Der Falter schlüpft schließlich ab Mitte Mai.
Gefährdung und Kür zum “Schmetterling des Jahres“
Das Ampfer-Grünwidderchen wird in der aktuellen Roten Liste von Deutschland auf der Vorwarnliste geführt. Zwar ist es noch häufig, jedoch gehen seine Bestände zurück. In einigen Bundesländern gilt es bereits jetzt als gefährdet.
Das liegt auch daran, dass artenreiche wechselfeuchte Wiesen, ein Haupt-Lebensraum des Ampfer-Grünwidderchens, selbst gefährdet sind. Intensive landwirtschaftliche Nutzung mit starker Gülle-Düngung, mit häufigem Schnitt oder dichtem Viehbesatz haben diese Lebensräume vielfach vernichtet. Hinzu kommen Entwässerung oder Umnutzung als Acker- oder Bauland. Mageren trockenen Lebensräumen droht Verbuschung wegen Nutzungsaufgabe; Wegränder, Böschungen und Dämme werden durch häufige und unsachgemäße Mahd mit Schlegelmulchern für das Ampfer-Grünwidderchen unbewohnbar gemacht.
Zeit also, auf das Ampfer-Grünwidderchen aufmerksam zu machen!
Literaturhinweise
· Rainer Ulrich, “Tagaktive Nachtfalter“ (KOSMOS Verlag 2018)
· Heiko Bellmann, “Der KOSMOS Schmetterlingsführer“, KOSMOS Verlag 2016
· Adscita statices - LepiWiki (lepiforum.org)
· Ampfer-Grünwidderchen ist Schmetterling des Jahres 2023 – BUND e.V.
Wikipedia (div. Hinweise unter Ampfer-Grünwidderchen)
Text und Fotos: Wolfgang Düring
Dieser weit verbreitete schöne Tagfalter aus der Familie der Weißlinge hat als Puppe überwintert und bereits zwei Generationen gebildet. Er ist jetzt von aufmerksamen Naturbeobachtern auf noch blühenden Klee- und Luzernefeldern, aber auch auf Sommerflieder im Garten noch fast überall in Rheinland-Pfalz zu beobachten.
Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) kommt noch überall in Rheinland-Pfalz vor. Da er in allen Offenlandbereichen anzutreffen ist und als Binnenwanderer große Entfernungen zurücklegen kann, werden selbst kleine offene Flächen, in denen er fehlt, schnell neu erobert.
Der Große Kohlweißling überwintert als Puppe und erscheint bereits ab Mitte April. Er fliegt in drei, seltener auch in vier Generationen bis Anfang Oktober.
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Entwicklungsstadien des Großen Kohlweißlings während des Jahres
Der Große Kohlweißling gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae). Die Flügelspannweite dieses großen Falters beträgt 5 bis 6,5 cm.
Die Oberseite der Vorderflügel ist bei den Männchen weiß mit dunkelgrauen Flügelspitzen.
Abbildung: Männchen des Großen Kohlweißlings auf einer Flockenblume
Die Vorderflügeloberseiten der Weibchen zeigen je zwei grauschwarze Punkte, die Flügelspitzen sind grauschwarz.
Abbildung: Weibchen des Großen Kohlweißlings auf Kartäusernelke
Die Vorderflügelunterseiten zeigen bei beiden Geschlechtern zwei dunkelgraue Flecken. Die Hinterflügel sind bei beiden Geschlechtern oben weiß mit einem grauen Randflecken und unterseits hellgelb und leicht grau bestäubt.
Abbildung: Großer Kohlweißling - Flügelunterseite -
Die Eiablage erfolgt in Gruppen an Kohlpflanzen und weiteren Kreuzblütlern sowie der Großen Kapuzinerkresse, die den Raupen als Futterpflanzen dienen.
Großer Kohlweißling – L2-Raupen auf Kapuzinerkresse
Großer Kohlweißling – L5-Raupe
Die Falter sind wegen ihrer auffälligen Farbe und Größe weithin sichtbar und können deshalb auch leicht beobachtet werden. Die meisten Falter sind im Juli und August z.B. auf Klee- und Luzernefeldern zu beobachten. Auch im Garten ist der Falter im Hochsommer oft an Sommerflieder oder Lavendel und Kartäusernelke zu sehen.
Im Sommer und ebenso im Herbst wird auch die Suche nach Raupen oder Eiern an ungespritzten Kohlpflanzen im Garten in vielen Fällen zum Erfolg führen.
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Große Kohlweißling ist aktuell nicht auf der Roten Liste für RLP und ebenso nicht auf der Roten Liste für Deutschland aufgeführt. Er steht nicht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz. Dennoch ist die Art in den letzten Jahren immer seltener geworden. Insbesondere im Vergleich zum Rapsweißling und zum Kleinen Kohlweißling hat die Art deutliche Bestandseinbußen hinnehmen müssen.
Dem Großen Kohlweißling kann schon durch einfache Maßnahmen im eigenen Garten geholfen werden. Einige ungespritzte Kohlpflanzen oder noch besser eine südlich exponierte Wand mit Kapuzinerkresse verleiten ihn oft schon dazu an diesen Pflanzen seine Eier abzulegen. Der Verzicht auf Pestizide im Garten sollte eigentlich unabhängig vom Großen Kohlweißling selbstverständlich sein. Blühpflanzen wie Kartäusernelke, Lavendel, Distel oder violettem Buddleja locken den Falter in den Garten.
In der Agrarlandschaft sind blühende Luzernefelder im Herbst für den Falter besonders attraktiv, ebenso mit Disteln bestandene Brachflächen oder mit Flockenblumen besetzte Randstreifen vor Hecken oder Streuobstwiesen mit violettem Blütenangebot.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3839
Text und Fotos: Wolfgang Düring (- Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel -)
Die Wahl zum Schmetterling des Monats fiel im August 2022 auf den Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae). Dieser schöne Falter lebt sehr versteckt in Bäumen; die Weibchen sind aber jetzt zur Eiablage in ein bis drei Metern Höhe an Hecken und breiten Waldwegen zu beobachten.
Der Nierenfleck-Zipfelfalter ist in Rheinland-Pfalz weit verbreitet, in der Oberrheinebene allerdings seltener als in anderen Teilen Rheinhessens, und auch nicht gerade einfach zu beobachten: Er lebt sehr versteckt in Gärten, in Heckenlandschaften und an Waldrändern.
Der Nierenfleck-Zipfelfalter überwintert als Ei auf Schlehe und anderen Prunus-Gewächsen (z. B. Pflaume / Zwetschge).
Seine Raupen schlüpfen zeitgleich mit dem Erblühen der Fraßpflanzen, kurz vor dem Laubaustrieb, und fressen zunächst die Blüten und die noch teilweise geschlossenen Knospen. Vor der letzten Häutung wandern sie zu Boden und verwandeln sich schließlich in eine braune Puppe mit dunklen Sprenkeln.
Der Falter hat eine Flügelspannweite von 30-40 mm, und fliegt in einer Generation pro Jahr von Juli bis September.
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Entwicklungsstadien des Nierenfleck-Zipfelfalters während des Jahres
Der Nierenfleck-Zipfelfalter gehört zur Familie der Bläulinge (Lycaenidae) und der Unterfamilie der Zipfelfalter (Theclinae).
Die Flügeloberseite des Falters ist braun, allerdings selten zu sehen.
Bei den Weibchen befinden sich zwei namensgebende nierenförmig angeordnete orange Flecken auf den Vorderflügeln, die bei den Männchen fehlen.
Die Flügelunterseite ist bei beiden Geschlechtern einheitlich hellbraun mit orangen Querbändern. Die Bänder werden von weißen gezackten Linien begrenzt. An den Hinterflügeln befinden sich die orangen, dunkelbraun begrenzten Zipfel.
Nierenfleck-Zipfelfalter (links: frisch geschlüpft)
Weibchen des Nierenfleck-Zipfelfalters
Nierenfleck-Zipfelfalter – L5-Raupen
sehen. In der Regel gelingt der Nachweis über die Eiersuche im Winter leichter. Die weißen Eier können nach dem Laubabfall im Winter auf der dunklen Oberfläche der Zweige der Nahrungspflanzen gefunden werden.
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Nierenfleck-Zipfelfalter ist aktuell – im Gegensatz zu der Klassifizierung lt. Roter Liste Deutschland („nicht gefährdet“) – auf der Roten Liste in Rheinland-Pfalz als „gefährdet“ eingestuft.
In wärmeren Regionen ist der Falter recht einfach mit einigen südlich exponierten Prunus-Gewächsen (Pflaume, Schlehe) im eigenen Garten anzusiedeln. Zum Schutz der Raupen des Falters sollte dabei auf die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Garten, wie auch in Obstkulturen verzichtet werden.
Besondere Schutzmaßnahmen sind zurzeit für den Nierenfleck-Zipfelfalter bislang nicht erforderlich. Günstig für den Falter sind aber sonnig stehende Schlehenhecken, die nicht jährlich zurückgeschnitten werden.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3705
Text und Fotos: Wolfgang Düring (- Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel -)
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen prächtigen, aber seltenen Tagfalter zum Schmetterling des Monats Juli 2022.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Große Perlmutterfalter (Speyeria aglaja, synonym: Argynnis aglaja) kommt in Rheinland-Pfalz vor allem in den bewaldeten Naturräumen wie Hunsrück, Soonwald, Pfälzer Wald, Eifel und Westerwald vor. Auch im Binger Wald ist der Falter noch anzutreffen. In Mainz-Bingen und in Rheinhessen gibt es noch kleinere Vorkommen. Im Bereich der Oberrheinebene ist die Art allerdings bereits als “vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
Die Schmetterlingsart steht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.
Nährstoffarme, doch warme und blumenreiche Waldwiesen und Waldwege sind die bevorzugten Lebensräume des Großen Perlmutterfalters.
Der Große Perlmutterfalter überwintert als Jungraupe. Die Falter erscheinen ab Mitte Juni und fliegen in einer Generation pro Jahr bis Anfang August.
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Entwicklungsstadien des Großen Perlmutterfalters während des Jahres
Der Große Perlmutterfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Die Falter zählen mit einer Flügelspannweite von 5,0 bis 5,5 cm zu den großen Perlmutterfaltern. Die Grundfarbe der Flügeloberseiten ist, wie bei allen Perlmutterfaltern, rot-orange-braun mit einem Muster aus schwarzen Punkten, Flecken und Linien. Die dunklen Flügelränder schimmern insbesondere bei vor nicht allzu langer Zeit geschlüpften Männchen manchmal bläulich.
Großer Perlmutterfalter auf einer Wiese im Binger Wald bei Manubach
Die Flügelunterseite ist dagegen charakteristisch und für die eindeutige Bestimmung der Art geeignet. Die Grundfarbe der Unterseite ist hellbraun-beige mit grünlichem Schimmer. Arttypisch ist, dass sich zwischen den beiden äußeren Reihen der sehr hellen Perlmuttflecken keine weiteren Zeichnungselemente befinden. Durch dieses Merkmal sind die Falter von anderen Perlmutterfaltern unterscheidbar.
Frisch geschlüpfter Großer Perlmutterfalter (bei Manubach)
Männchen und Weibchen sind anhand der Zeichnung und Färbung der Flügeloberseiten mit etwas Erfahrung bei genauerem Blick unterscheidbar. Die Grundfarbe der Weibchen ist oft etwas bleicher als das kräftige Rotbraun der Männchen. Die Kontraste sind beim Männchen deutlicher.
Die Raupen ernähren sich besonders von Rauen Veilchen (Viola hirta), aber auch von Hunds-Veilchen (Viola canina) und Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
Großer Perlmutterfalter – Raupe erwachsen
Ab Mitte Juni sind die Falter (Männchen) beim Überfliegen ihrer Habitate z.B. auf extensiven Wiesen im Soonwald zu beobachten. Eier und Puppen sind eher selten zu beobachten. Mit etwas Glück kann hin und wieder im Mai eine Raupe auf Wiesenknöterich oder Veilchen beobachtet werden.
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Große Perlmutterfalter ist auf der Roten Liste in RLP als Art der Vorwarnliste verzeichnet, im Bereich der Oberrheinebene sogar als “vom Aussterben bedroht“. Auch deutschlandweit wird die Art auf der Vorwarnliste geführt. Der Große Perlmutterfalter steht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.
Als Art mit größerem Flächenanspruch und Bevorzugung von mageren Flächen ist der Falter im Garten selten anzutreffen.
Großflächige magere blütenreiche Wiesen in den Mittelgebirgslagen sind unbedingt zu erhalten und maximal einmal jährlich zu mähen. Zum Schutz des Großen Perlmutterfalters ist eine Mahd der Beweidung unbedingt vorzuziehen. Die Mahd sollte mosaikartig (immer nur Teilbereiche zu unterschiedlichen Zeitpunkten) erfolgen.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3685
Text und Fotos: Wolfgang Düring (- Text geringfügig ergänzt von Jochen Eidel -)
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen einzigartigen Tagfalter zum Schmetterling des Monats Juni 2022.
Dieser wunderschöne Falter fliegt jetzt auf breiten Waldwegen und in den Auen. Er saugt gerne an Pfützen, verabscheut aber auch nicht Schweiß (- ist deshalb manchmal sehr “anhänglich“ -) sowie andere tierische und menschliche Ausscheidungen…
Die Flügeloberseiten der Männchen schillern im Sonnenlicht blau. Auch auf Grund einiger sehr heißer und trockener Jahre ist der Falter allerdings in manchen Regionen selten geworden.
Der Kleine Schillerfalter kommt noch in fast allen warmen und bewaldeten Gebieten in Rheinland-Pfalz vor. Er ist ein typischer Bewohner der Rheinauen, kommt aber ebenso im warmen waldarmen Rheinhessen in Waldnähe vor. Er wurde sowohl am Oppenheimer Strandbad, in Guntersblum, in Nieder-Olm und weiteren Orten gesichtet, und ist sowohl im Ober-Olmer Wald, im Binger Wald und im Soonwald und im Pfälzer Wald heimisch. Seltener ist er in den höheren, kühlen und bewaldeten Lagen unserer Mittelgebirge zu finden.
Der Kleine Schillerfalter bewohnt zwar oft die gleichen licht bewaldeten Habitate wie der Große Schillerfalter, ist aber wärmeliebender als seine Schwesterart. Er lebt in einer Generation, in einigen Gebieten (z. B. in den Rheinauen) in zwei Generationen pro Jahr. Er fliegt von Juni bis Juli, die zweite Generation im August und September, und überwintert als Raupe auf dem Wirtsbaum seiner Raupen, der Zitterpappel (Espe).
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Entwicklungsstadien des Kleinen Schillerfalters während des Jahres
Der Kleine Schillerfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Die Flügeloberseite ist bei der Stammform (Apatura ilia form ilia) in der Grundfarbe dunkelbraun mit einer Binde aus weißen Flecken und weißen Punkten am Saum der Hinterflügel. Diese Form wird als „Blauschiller“ bezeichnet.
Kleiner Schillerfalter (Männchen) – braun-weiße Stammform Apatura ilia form ilia
Sowohl auf dem Hinterflügel wie auch auf dem Vorderflügel befindet sich ein rotbraun umrandeter deutlicher schwarzer Fleck. Die Flügelunterseite der Hinterflügel ist verschwommen braungrau mit einem hellen Keil und einem rotbraun umrandeten Punkt. Die Unterseite der Vorderflügel ist braungrau meliert mit schwarzen und weißen Flecken und einem deutlichen großen schwarzen Punkt in einem rotbraunen Feld. Die Fühlerspitzen sind gelb.
Sehr verbreitet tritt noch eine zweite Form des Kleinen Schillerfalters auf (Apatura ilia form clytie). Bei dieser Form ist die Grundfarbe der Flügeloberseiten rötlich-braun, die hellen Flecken sind vor allem an den Flügelrändern deutlich rötlicher gefärbt und nicht weiß wie bei der Stammform. Diese Form wird wegen der rötlichen Grundfarbe etwas irreführend als „Rotschiller“ bezeichnet, obwohl die Männchen auch bei dieser Form blau schillern.
Kleiner Schillerfalter (Männchen) – rötliche Form– ilia form clytie
Bei den Männchen und nur bei diesen schillern die Flügeloberseiten bei geeignetem Einfallswinkel des Sonnenlichtes blau. Ansonsten zeigen sich die Flügeloberseiten in der jeweiligen Grundfarbe, wie das bei den Weibchen unabhängig vom Lichteinfall immer ist.
Die Raupen ernähren sich von den Blättern der Zitterpappel (Espe), seltener auch anderer Pappel- oder Weide-Arten. Charakteristisch sowohl für die Raupen sowohl des Großen als auch des Kleinen Schillerfalters sind die beiden Kopfhörner, wodurch die Tiere ein wenig an Nacktschnecken erinnern (s. Abb. unten).
Sowohl Raupen als auch Puppen sind durch ihre grüne Färbung gut getarnt!
Kleiner Schillerfalter – L5-Raupe
Der Kleine Schillerfalter ist für RLP auf der Roten Liste als „Stark gefährdet“ eingestuft. Für Deutschland insgesamt ist er auf der Vorwarnliste aufgeführt. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Art als „besonders geschützt“ eingestuft.
Eine sonnig stehende junge Espe in einem Garten am Waldrand kann in Gegenden mit Vorkommen des Kleinen Schillerfalters durchaus zu Eiablagen auf diesem Baum führen.
Zur Erhaltung der Art wird die Espe im Garten nur einen geringen Beitrag leisten können. Dazu ist es wichtiger, dass die Weichholzzonen mit Zitterpappeln und Salweiden z.B. neben Wegen oder an Rändern von lichten Laubwäldern erhalten bleiben und sich durch alternierende Pflegemaßnahmen immer wieder erneuern können.
Zur Erhaltung der Art ist auch ein möglichst natürlicher Zustand der Auwälder größerer Flüsse von Vorteil, deshalb müssen die noch vorhandenen Restbestände der Auen mit Pappeln unbedingt erhalten werden.
Das Aufhängen von Meisenkästen in Wäldern ist hinsichtlich des Schutzes von Raupen deshalb eher kontraproduktiv!
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3698
Text und Fotos: Wolfgang Düring, Jochen Eidel
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiteren Naturschutzorganisationen wählten diesen einzigartigen Verwandlungskünstler zum Schmetterling des Monats Mai 2022.
Kurzporträt & Verbreitung
Das Landkärtchen (Araschnia levana) kommt in allen Regionen in Rheinland-Pfalz vor, so natürlich auch in Rheinhessen. Es bevorzugt naturnahe, lichte Wälder und selten gepflegte halbschattige, feuchte Weg- und Gewässerränder.
Ausschließliche Futterpflanze der schwarzen, bedornten, gesellig lebenden Raupen, die max. 22 mm lang werden können, ist die Brennnessel. Das Landkärtchen überwintert als Puppe.
Es lebt in zwei, manchmal auch partiell in drei Generationen pro Jahr.
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Entwicklungsstadien des Landkärtchens während des Jahres
Die Färbung des Falters ist je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich: Dieser Saisondimorphismus, der zwar auch bei anderen Tierarten (- auch Säugetieren! -) vorkommt, dennoch aber selten auftritt, wird beim Landkärtchen hauptsächlich durch die Tageslänge und -temperatur während der Entwicklung von der Raupe bis zum Ende des Puppenstadiums gesteuert.
Die beiden Generationen unterscheiden sich farblich sehr deutlich (s. nachstehende Beschreibung); deshalb wurden diese vom Erstbeschreiber Linné ursprünglich für zwei verschiedene Arten gehalten. Erst 1829 wurde zweifelsfrei bewiesen, dass es sich um nur eine einzige Art handelt.
Außergewöhnlich sind auch die kunstvoll aufgeschichteten Ei-Türme des Landkärtchens (s. Foto unten), die aus bis zu je 10 Eiern bestehen können.
Falterbeschreibung
Das Landkärtchen gehört zur Familie der Edelfalter. Die rotbraune Frühjahrgeneration erscheint Ende April, die schwarz-weiße Sommergeneration fliegt bis Anfang September.
Die Falter der Frühlingsgeneration (mit durchschnittlich ♂ 32 - ♀ 38 mm Flügelspannweite) sind kleiner als jene der Sommergeneration (♂ 38 - ♀ 43 mm Flügelspannweite).
Landkärtchen Frühjahrsform
Die Frühjahrsform (Araschnia levana f. levana) hat eine rötlichbraune Grundfarbe mit schwarzen Punkten und zur Mitte hin schwarzen Flächen. Einzelne kleine weiße Flecken und blaue Halbmonde im schwarzen Rand des Hinterflügels ergänzen das sehr harmonische Gesamtbild.
Landkärtchen Sommerform
Die Sommerform (Araschnia levana f. prorsa) hat eine schwarze Grundfarbe mit einem Band aus weißen Flecken in der Flügelmitte. Weiter außen ist ein dünnes rotbraunes unterbrochenes Band, welches manchmal fast komplett fehlt, zu erkennen.
Landkärtchen bei der Eiablage zu Ei-Türmen
Artenschutz / Gartengestaltung
Das Landkärtchen ist in Rheinland-Pfalz und ebenso in Deutschland insgesamt aktuell noch nicht gefährdet. Er steht nicht unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die heißen und sehr trockenen Perioden der letzten Jahre haben allerdings zu erheblichen Bestandsrückgängen in den tieferen Regionen von RLP, wie z. B. in Rheinhessen geführt.
Im Garten ist es nur zu finden, wenn dieser sich in Waldnähe befindet und naturnah angelegt wurde. Dann ist eine Stelle z. B. am Kompost oder an einem Teich mit schattig und luftfeucht stehenden Brennnesseln, die möglichst ganzjährig nicht gemäht werden, als Raupenhabitat hilfreich. Die Falter lockt man am besten mit einem Bestand an Wildblumen, wie Dost, Baldrian oder Wasserdost in Teichnähe in den Garten.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3700
Text: Wolfgang Düring (zuletzt aktualisiert v. Jochen Eidel, 5. April 2022)
Fotos: Wolfgang Düring
Nachdem zunehmende Wärme und die Frühlingssonne allmählich wieder die Tagfalter ans Licht locken, setzen wir gerne unsere monatliche Serie “Falter des Monats“ fort.
Ziel ist es, die schönen, aber oft wenig bekannten Vertreter dieser insgesamt zunehmend gefährdeten Insektenfamilie allen ihren Freunden bekannt zu machen.
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiteren Naturschutzorganisationen wählten nun den Aurorafalter – einen Frühlingsboten im wahrsten Sinne des Wortes – zum Schmetterling des Monats April 2022.
Der einzigartige weiß-orange Tagfalter aus der Familie der Weißlinge hat als Puppe überwintert und ist jetzt von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen, halboffenen Biotopen zu beobachten.
Der Aurorafalter kommt noch in nahezu allen Regionen in Rheinland-Pfalz vor, so auch in Mainz-Bingen, im übrigen Rheinhessen und weit darüber hinaus.
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Entwicklungsstadien des Aurorafalters während des Jahres
Er lebt vor allem in naturnahen, feuchten Biotopen, wie Feuchtwiesen, Flusstälern oder Waldrändern, kommt aber auch fast überall im Siedlungsbereich vor.
Der Aurorafalter überwintert als Puppe und gilt als Frühlingsbote, da er als einer der ersten Falter bereits im April erscheint. Er fliegt in einer Generation bis Ende Mai.
Der Aurorafalter gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae). Die Flügelspannweite dieses mittelgroßen Falters beträgt 35 bis 45 mm. Die Flügeloberseite ist weiß. Auf den Vorderflügeln befindet sich ein schwarzer Fleck, ihre Spitzen sind grau. Bei den Männchen ist die äußere Hälfte der Vorderflügel auffällig orange eingefärbt.
In Anlehnung an die Farbe des Sonnenaufgangs ist dies der Hintergrund für die Namensgebung (Aurora = Göttin der Morgenröte).
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Aurorafalter - Männchen |
Aurorafalter - Weibchen |
Die Unterseite zeigt bei beiden Geschlechtern ein wunderschönes grün gesprenkeltes Muster. Aufgrund dieses Musters sind die Falter auf frisch begrünten Sträuchern sehr gut getarnt und sitzend kaum wahrnehmbar.
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Aurorafalter Unterseite, auf Schlehenblüte |
Aurorafalter - erwachsene Raupe |
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Aurorafalter Puppe |
Der Aurorafalter ist aktuell in Rheinland-Pfalz nicht gefährdet. Er ist weder auf der Roten Liste für RLP noch in der Roten Liste für Deutschland verzeichnet, und steht auch nicht unter Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.
Unterstützen kann man Leben und Vorkommen des Schmetterlings schon durch einfache Maßnahmen.
Z. B. lockt ein kleiner Teich im Garten mit Wiesenschaumkraut und Knoblauchsrauke an den Ufern den Aurorafalter an. Knoblauchsrauke kann aber auch unter Bäumen oder an beschatteten Rändern im Garten gesät werden. Dann lässt sich der Falter, und mit etwas Glück auch seine Raupen oft schon im Folgejahr im Garten beobachten.
Vertrocknete Raupennahrungspflanzen sollten im Herbst allerdings stehen bleiben, da sich auf ihnen Puppen befinden können.
Wünschenswert ist auch – wo möglich - ein teilweiser Verzicht auf das jährliche Mähen aller Grabenböschungen und Waldwege. Von einem alternierenden 2-jährigen Rhythmus würden die Falter profitieren.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3487
Schmetterling des Jahres 2022
Liebe Schmetterlingsfreundin, lieber Schmetterlingsfreund,
Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben den Kaisermantel (Argynnis paphia) zum Schmetterling des Jahres 2022 gekürt. Sie weisen damit darauf hin, wie wichtig gesunde und naturnahe Wälder sind. Triste Fichtenmonokulturen sind nicht nur für den Schmetterling des Jahres ungeeignete Lebensräume. Hier stehen die Bäume häufig so eng, dass nur wenig Licht auf den Waldboden fällt und kaum Pflanzen wachsen. Der Kaisermantel ist jedoch auf Bodenbewuchs angewiesen. Für den auffälligen Falter ist naturnaher lichter Mischwald mit Veilchenvorkommen, der Raupennahrung, der ideale Lebensraum. Zudem ist er wesentlich artenreicher und auch beständiger gegen Klimaphänomene. Auf den Flächen mit abgestorbenen Fichten sollte daher künftig besser Mischwald wachsen.
Im Sommer bewohnt der Kaisermantel Waldränder und Lichtungen, wo er häufig an Disteln, Flockenblumen oder Skabiosen saugt. Anders als die etwas blasser gefärbten Weibchen zeigen die satt orangefarbenen Männchen breite Striche auf den Vorderflügeln, die „Duftschuppen“. Damit locken sie die Weibchen an. Diese legen nach der Paarung ihre Eier in geringer Höhe an Baumrinde ab, aber nur an Bäumen, die in der Nähe von Veilchen wachsen. Im Spätsommer schlüpfen die Raupen, fressen aber zunächst nur ihre Eihülle. Dann verbergen sie sich in Ritzen der Baumrinde, um zu überwintern. Erst im Frühjahr krabbeln die Raupen herunter auf den Waldboden und ernähren sich von den Blättern verschiedener Veilchenarten.
Weitere Informationen, Bilder und Fotos zum herunterladen zum Kaisermantel erhalten sie hier:
Ganz still und unaufhaltsam hielt inzwischen der Herbst Einzug im Land. Das Leben fährt langsam herunter, die Natur bereitet sich quasi auf den „Winterschlaf“ vor… und von den Tieren, welche fast alle die Wärme des Sommers lieben, bekommt man immer weniger zu Gesicht.
Die meisten Tagfalter befinden sich jetzt im Raupen- oder Puppenstadium, und warten unter Laub und Streu auf die Frühlingssonne. Und der Zitronenfalter beispielsweise fährt seine Lebensfunktionen als Imago im Winter komplett herunter, kann sogar bei sehr niedrigen Minustemperaturen unter Schnee und Eis überleben und auf die genannten, besseren, Zeiten warten!
Zu der dunklen Jahreszeit passt es in diesem Kontext recht gut, dass wir hier einmal auf die „Gegenspieler“ der wärmeliebenden Tagfalter, nämlich die Nachtfalter, eingehen können. Unter ihnen gibt es in der Tat einige Vertreter von weniger kälteempfindlichen Arten…
„Nachtfalter“ werden (ganz grob) unterteilt in Schwärmer, Spinner, Eulen, Spanner – auch wenn nicht alle von ihnen nachtaktiv sind. Beispiel: das inzwischen weithin bekannte „Taubenschwänzchen“ (sozusagen unser heimischer „Kolibri“ an Nektarblüten); das zählt nämlich zu den Schwärmern.
Geht man nun mit wachen Augen durch die Natur, z. B. bei einem Herbstspaziergang, kann man selbst im November oder Dezember den ein oder anderen Falter entdecken.
Ich möchte in diesem Zusammenhang namentlich erwähnen
- den Haarschuppen-Zahnspinner
- die Zackeneule
- die Gammaeule
die allesamt bei uns in der Oberrhein-Ebene vorkommen (und bislang nicht auf der Roten Liste stehen).
Euer Joachim Eidel
Haarschuppen-Zahnspinner (Ahorn-Herbstspinner oder Frostspinner, Ptilophora plumigera)
Flugzeit November bis Dezember.
Das Männchen hat sehr lange, federartig
gekämmte Fühler und ist damit fast unverwechselbar. Vorkommen in lockeren Laub- und Mischwäldern sowie in Heckenlandschaften, Parkanlagen und Gärten. Die Raupe ernährt sich im Juni von Ahornknospen und -blättern.
Zacken- oder Zimteule (Scoliopteryx libatrix)
Fast das ganze Jahr über kommen die Schmetterlinge als Falter vor, mit jährlich meist 2 Generationen. Die Tiere sind nachtaktiv.
Bevorzugte Lebensräume sind Laubwälder mit Weiden- und Pappelbeständen und Gärten.
Die zweite Generation sucht im Spätherbst gerne Höhlen, feuchte Keller u. ä. auf, da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, um die Winterruhe zu überleben.
Der Falter kann durch Licht angelockt werden
Gammaeule (Autographa gamma)
Die Gammaeule ist ein mittelgroßer Falter mit einer Flügelspannweite von 35 bis 40 Millimeter.
Es handelt sich um einen klassischen Wanderfalter, der auch bei uns weit verbreitet und einer der bekanntesten Nachtfalter ist.
Er ist grau bis braun gefärbt und besitzt wie viele ähnliche Arten der entsprechenden Unterfamilie eine charakteristische weiße Zeichnung auf den Vorderflügeln, die dem Gamma (γ) aus dem griechischen Alphabet ähnelt und von dem sich auch der Name ableitet.
Die Falter bilden zwei oder mehr Generationen aus, und können je nach Witterung von Ende Februar bis Anfang Dezember in Städten, Gärten und Balkonblumen auftreten. Geschlossene Waldgebiete werden gemieden.
… und manchmal krabbelt einem im Herbst oder Winter auch eine fette Raupe über den Weg 😊 …
Raupe der Hausmutter (Noctua pronuba)!
Verwendete Quellen
und hierin enthaltene weiterführende Hinweise (s. Copyrights)
· Heiko Bellmann, Der Kosmos Schmetterlingsführer 3. Aufl. 2016
Text: Wolfgang Düring, mit Fotos von Wolfgang Düring, Burkhard Hinnersmann, Paul Britz
(Letzte Aktualisierung: Jochen Eidel, 4. Oktober 2021)
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und Umgebung, und dem NABU Rhein-Selz wählten diese kleine, aber farbschöne Bläulingsart zum Schmetterling des Monats Oktober 2021, um ihn näher kennenzulernen, auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen sowie Möglichkeiten zum Artenschutz aufzuzeigen.
Der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) kommt noch in allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor, und ist bei uns noch immer die häufigste der ca. 30 existierenden Bläulingsarten.
Der früher auch „Gemeiner Bläuling“ genannte Falter besiedelt fast jede noch so kleine, nicht zu intensiv genutzte Offenlandfläche, auf der Klee vorkommt. Da die als Raupennahrung genutzten Kleearten in fast allen Grünflächen vorkamen, und Luzerne in der traditionellen Landwirtschaft als Gründünger eingesetzt wurde, war der Falter bis Ende des letzten Jahrhunderts noch weitaus häufiger als heute.
Der Hauhechel-Bläuling überwintert als junge Raupe. Die ersten Falter erscheinen Anfang bis Mitte Mai, die letzte Generation fliegt bis Ende Oktober.
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Je nach Witterungsverlauf und Region erscheinen zwei bis drei, manchmal sogar vier Generationen pro Jahr.
Der Hauhechel-Bläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Die kleinen Falter haben eine Flügelspannweite von 2,5 bis 3 cm. Die Flügeloberseite der Männchen ist einfarbig blau mit weißem Saum.
Die Weibchen sind sehr variabel gefärbt. Die meisten Weibchen sind braun mit einem Band oranger Flecken am Flügelrand. Andere sind braungrau und von der Körpermitte her blau übergossen, manche sind fast gänzlich blaugrau gefärbt. Das Band mit orangen Flecken ist unterschiedlich stark ausgeprägt.
Die Unterseite zeigt bei beiden Geschlechtern das charakteristische Punktemuster. Beim Männchen ist die Grundfärbung blaugrau; beim Weibchen braungrau. Typisch für den Hauhechel-Bläuling sind der schwarze Wurzelfleck auf der Vorderflügelunterseite und der weiße „Wisch“ auf dem Hinterflügel, obwohl beides auch komplett fehlen kann.
Der Hauhechel-Bläuling ist aktuell auf der Roten Liste in RLP als „ungefährdet“ eingestuft. Das gleiche gilt für die deutschlandweite Rote Liste. Die Bestände haben aber in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen.
Er steht aber, wie alle Bläulinge, unter besonderem Schutz nach der Bundes-Artenschutzverordnung.
Mit einer möglichst größeren Blumenwiese, die Hornklee und Luzerne, sowie weitere Kleearten enthält, kann für den Hauhechel-Bläuling auch im Garten ein geeignetes Biotop angelegt werden.
Ansonsten ist der Art am meisten geholfen durch eine kleinräumige extensive Landwirtschaft mit einem hohen Grünland-Anteil. Insbesondere Klee- und Luzernefelder, die streifenweise als Viehfutter nur ein bis maximal zweimal im Jahr gemäht werden, eignen sich als idealer Lebensraum für diesen schönen, aber seltener gewordenen Bläuling.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3689
Fotos und Text (modifiz.): Wolfgang Düring
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und Umgebung, und dem NABU Rhein-Selz wählten diesen schönen Falter zum Schmetterling des Monats September 2021, zum einen, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen, und zum anderen, um ihn kennen zu lernen und ihn von anderen gelben Faltern zu unterscheiden.
Der Weißklee-Gelbling (Colias hyale), auch unter dem Namen „Goldene Acht“ bekannt, ist als wandernde, wärmeliebende Art in Rheinland-Pfalz noch in fast allen Regionen anzutreffen. In den Höhenlagen ist er seltener (in der Eifel als „gefährdet“ eingestuft).
Im Landkreis Mainz-Bingen und anderswo in Rheinhessen – z. B. am Rheindamm und in den Rhein- und Rheinauenwiesen von Oppenheim bis Guntersblum, und auch noch weiter südlich – ist er hingegen, vor allem im Spätsommer, nicht zu übersehen.
Der Falter bewohnt vor allem warme und trockene Offenland-Biotope. Der Weißklee-Gelbling überwintert als L2/L3-Raupe. Die erste Generation im Mai wird wegen der geringeren Anzahl weniger wahrgenommen. Die zweite, individuenstärkste Generation im Juli und August, sowie eine (partielle) dritte Generation im September und Oktober sind auffälliger.
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Der Weißklee-Gelbling gehört (trotz seiner Grundfärbung) zur Familie der Weißlinge.
Die Männchen sind auf der Oberseite gelb, die Weibchen dagegen nur leicht gelblich und können deshalb vor allem im Flug von Kohlweißlingen nur schwer unterschieden werden. Die Spannweite der Flügel beträgt 3,5 bis 4,5 cm. Die Flügelunterseiten sind gelb-weiß mit einem leichten Grünstich. Die Flügelränder haben kurze rötliche Fransen. In der Mitte des Hinterflügels befindet sich das namensgebende Mal, das einer Acht ähnelt. Im äußeren Bereich der Flügelunterseiten befindet sich eine Linie aus schwarzen Flecken. Die Flügeloberseite ist nur selten zu sehen, sie ist gelblich-weiß, die Flügelspitzen sind schwarz.
Der Weißklee-Gelbling und der sehr ähnliche Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis) sind als Falter vom Aussehen her nicht eindeutig zu unterscheiden. Lediglich auf Grund des Vorkommens, sowie der Zeichnung der Raupen nach der 2. Häutung (sie besitzen im Gegensatz zu C. alfacariensis eine gelbliche Seitenlinie) ist eine Unterscheidung möglich.
Im Vergleich zum Zitronenfalter sind die Flügel runder und haben keine Spitzen, vgl. mit linksstehendem Foto.
Der Weißklee-Gelbling ist seit 2013 in Rheinland-Pfalz auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten verzeichnet. Deutschlandweit gilt die Art noch nicht als gefährdet. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist die Art besonders geschützt.
Sie wurde deshalb auch schon zum Schmetterling des Jahres (2017) gewählt.
Durch den starken Rückgang von artenreichem Grünland ist der Weißklee-Gelbling in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahrzehnten selten geworden. Insbesondere viele der für den Falter wichtigen Klee- und Luzernefelder sind verschwunden. Deshalb sind mehrjährige Blühstreifen, Dämme und Gewässerränder, sowie Brachen mit Kleearten und Luzerne eine Möglichkeit den Falter zu fördern. Auf Flächen, auf denen die Falter vorkommen, sollte im Spätsommer mosaikartig gemäht werden. Zur Nahrungsaufnahme werden die ungemähten Flächen mit vielen Blüten benötigt (auch Witwenblume, Disteln, Flockenblumen werden gerne aufgesucht), zur Eiablage bevorzugen die Falter frisch gemähte Flächen.
Die Raupen des Weißklee-Gelblings ernähren sich von Hornklee, Luzerne und anderen Kleearten.
Der Weißklee-Gelbling ist als reine Offenland-Art selten im Gartenbereich anzutreffen, deshalb sind hier spezielle Maßnahmen für diesen Falter nicht erforderlich.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3611
Fotos und Text: Wolfgang Düring,
Bearbeitet von Jochen Eidel, Oppenheim (E-Mail: jocheneidel@gmx.de)
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und Umgebung, und dem NABU Rhein-Selz wählten diesen prächtigen Falter zum Schmetterling des Monats August 2021 – auch, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.
Der Kaisermantel ist in fast allen waldnahen Regionen in Rheinland-Pfalz heimisch und kommt in Rheinhessen lokal u. a. am Rheindamm des Oppenheimer Wäldchens, im Ober-Olmer und im Binger Wald vor. Er lebt in lichten Wäldern, an Waldwegen, Lichtungen und Waldsäumen; aber auch halbschattige Parkanlagen und Gärten gehören zu seinem Lebensraum.
Der Kaisermantel überwintert als junge Raupe direkt nach dem Schlüpfen aus dem Ei in der Rinde von Bäumen. Von April bis Juni lebt die Raupe dann an - und ernährt sich von - Veilchen. Nach der anschließenden Verpuppung schlüpft der Falter; er ist dann von etwa Mitte Juni bis zum August / September zu beobachten. Pro Jahr gibt es nur eine Generation.
Der Kaisermantel (Argynnis paphia) gehört zur Familie der Edelfalter. Er gilt mit einer Flügelspannweite von 5,5 bis 6,5 cm als größter einheimischer Perlmutterfalter.
Die Flügeloberseite hat eine braun orange Grundfarbe, mit einem typischen Muster von parallel zu den Flügelrändern angeordneten schwarzen Punktreihen.
Die Weibchen können auch als dunkle Form (Argynnis paphia f. valesina) auftreten.
Die Männchen sind leicht durch die streifenförmig angeordneten Duftschuppen auf der Vorderflügeloberseite zu erkennen.
Sie kommen nur in der rotbraunen Form vor.
Die Grundfarbe der Flügelunterseite ist grüngrau mit silbernen Streifen.
Deshalb wurde der Falter früher auch als Silberstrich bezeichnet. Beim Männchen zeigt sich manchmal zusätzlich noch ein bunter Regenbogen-Schimmer.
Der Kaisermantel ist aktuell weder in Rheinland-Pfalz noch in Deutschland insgesamt als gefährdet eingestuft. Er steht aber unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.
Im naturnahen Garten können gute Veilchenbestände am Fuß von Bäumen mit strukturreichen Rinden dem Falter eine Eiablagemöglichkeit und ein Raupenhabitat bieten. Selbst trockene innere Zweige von Thuja und Zypressen werden zur Eiablage genutzt.
Sonnig oder im Halbschatten stehende Wasserdost-Bestände, aber auch Baldrian und Schmetterlingsflieder, ziehen die Falter magisch an.
In Laubwäldern sollten breite blütenreiche Wege und Waldränder erhalten bleiben. Das Abmähen von Wasserdost und Disteln an Waldwegen sollte erst nach dessen Blüte im Herbst durchgeführt werden.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3692
Autor: Wolfgang Düring, Bingen, mit lokalem Input von Jochen Eidel, Oppenheim (E-Mail: jocheneidel@gmx.de)
Dieser schöne Falter aus der Familie der Bläulinge hat als Jungraupe im Ameisennest überwintert, verpuppt sich im Juni und schlüpft im Juli. Er kann von aufmerksamen Naturbeobachtern auf feuchten, ungemähten Wiesen mit dem Großen Wiesenknopf beobachtet werden. Er fliegt auch Böschungen von Gräben oder auf Dämmen und Deichen von Flüssen. Mit etwas Glück kann man den Falter auf dem Großen Wiesenknopf beim Saugen oder bei der Eiablage beobachten.
Es werden extensiv bewirtschaftete oft feuchte, ein- oder zweischürige Wiesen mit guten Vorkommen des Großen Wiesenknopfes besiedelt. Diese Pflanze ist als Futterpflanze der Raupen und als Nektarpflanze für die Falter unersetzlich = essenziell. Die Art überwintert als Jungraupe in den Nestern der Wirtsameisen, in der Regel die Rote Knotenameise (Myrmica rubra). Die Raupen leben zunächst in den Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfes. Sie lassen sich nach der zweiten Häutung zu Boden fallen und in die Nester der Ameisen tragen. Vor und nach der Überwinterung entwickeln sie sich in den Ameisennestern von der Brut der Wirte bis zur Verpuppung.
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Nach dem Schlüpfen der Falter verlassen sie schnellstmöglich das Ameisennest. Sie fliegen in einer Generation ab Anfang Juli. Die Eiablage erfolgt nur in kurz zuvor aufgeblühte Wiesenknöpfe. Die Flugzeit endet bereits Mitte August.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelspannweite beträgt 28 bis 33 mm (Bellmann, 2016), er zählt damit zu den kleineren Faltern. Die Flügeloberseite ist beim Männchen dunkelblau mit grauschwarzem Rand und schwarzen Flecken auf den Vorderflügeln. Die Weibchen sind dunkelbraun. Die Unterseite beider Geschlechter ist braun mit schwarzen, hell umrandeten Punkten.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling kommt nur noch in wenigen Stellen in Rheinland-Pfalz vor. In Rheinhessen, im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück gibt es jeweils noch eng begrenzte Restpopulationen. Im Landkreis Mainz-Bingen kam der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling im vergangenen Jahr noch bei Guntersblum vor. Es ist bislang nicht klar, ob er insbesondere die ungünstigen Witterungsverhältnisse im letzten Winter überstanden hat.
Ein Projekt, das dazu dienen soll, die Art mittelfristig auch bei Dienheim anzusiedeln, wurde im Herbst 2020 gestartet, s. dazu die entsprechenden Artikel im “Steinkauz 2021“ auf den Seiten 30 ff und 53.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist auf der Roten Liste in RLP als „Gefährdet“ eingestuft und auf der Vorwarnliste für Deutschland eingetragen. Die Art ist als „FFH-Art“ europaweit geschützt und steht unter „Strengem Schutz“ nach dem Bundesnaturschutzgesetz.
Aufgrund der in der intensiven Landwirtschaft üblichen Mahd der Wiesen im Sommer, zur Zeit der Eiablage bzw. der Entwicklung der Raupe in der Blüte des Großen Wiesenknopfes, ist der Falter heute auf vielen Flächen verschwunden, auf denen er früher häufig war.
Die Böschungen an Gräben können, wenn sie zwischen dem 10. Juni und Mitte September nicht gemäht werden, als Lebensraum für den Bläuling geeignet sein.
Die wenigen noch vorhandenen Habitate der Falter müssen unbedingt geschützt werden. Dazu darf nur eine frühe Mahd vor dem 10. Juni erfolgen. Auch eine zweite Mahd ab Mitte September ist unproblematisch. Im Auenbereich dürfen die Wiesen nicht überschwemmt werden.
Daher ist sehr zu hoffen, dass die derzeitigen Bestände erhalten bleiben – noch besser: sich langsam wieder erholen!